tag:blogger.com,1999:blog-14641134989391387672024-03-13T22:57:42.942-07:00Wenn wir von Liebe redenRenate Hupfeldhttp://www.blogger.com/profile/11345986488291317972noreply@blogger.comBlogger27125tag:blogger.com,1999:blog-1464113498939138767.post-30668584303787129732019-02-12T06:17:00.002-08:002021-04-19T23:42:39.929-07:00...und von Holly<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://2.bp.blogspot.com/-9S_W60qilSg/XGLVMZWyZaI/AAAAAAABEpw/YnL3eXeeoUc7rBLb-WSr3fUq0UuiehsaACLcBGAs/s1600/Garten3Febr2019.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="795" data-original-width="1060" height="300" src="https://2.bp.blogspot.com/-9S_W60qilSg/XGLVMZWyZaI/AAAAAAABEpw/YnL3eXeeoUc7rBLb-WSr3fUq0UuiehsaACLcBGAs/s400/Garten3Febr2019.jpg" width="400" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div class="p1">
<span class="s1"><span face="Arial, Helvetica, sans-serif" style="font-size: large;">Holly und die Second</span></span></div><div class="p1"><span class="s1"><span face="Arial, Helvetica, sans-serif" style="font-size: large;"><br /></span></span></div><div class="p1"><span class="s1"><span face="Arial, Helvetica, sans-serif" style="font-size: large;">Pastor Sundermeier meint es ja gut, doch er kann mir nicht helfen. Was versteht der schon? Überlege dir gut, was du tust, Holly, hat er gesagt.</span></span></div>
<div class="p1">
<span class="s1"><span face="Arial, Helvetica, sans-serif" style="font-size: large;">Da ist nichts mehr zu überlegen, Herr Pastor. Ich habe mir das gut überlegt und alles bestens vorbereitet. Es gibt keinen anderen Weg. Ich habe getan, was ich konnte. Immer treu zu ihm gehalten, ihm aus der Patsche geholfen, als er den Job verloren hatte, mich um den ganzen Scheiß in Haus und Garten gekümmert, geputzt, gewaschen, eingekauft, gekocht, jeden Morgen seine Sachen weggeräumt, Schuhe im Wohnzimmer eingesammelt, in den Schuhschrank gepackt, seine Hemden gebügelt, Socken sortiert wie blöde. Wie er es wollte. So, wie es sich gehört. Selbst diese neuen Boxershorts hab ich fein zusammengelegt. Mehr geht nicht.<br />
Was Manfred dazu sagt?<br />
Nichts. Gar nichts. Wie denn auch? Midlife ist angesagt.<br />
Verstehst du nicht?<br />
Dachte ich mir. Mitternacht ist längst vorbei und der ist immer noch nicht in seinem Bett. Das ist Midlife.<br />
Wo er ist?<br />
Fitnessstudio oder Tennis, was weiß ich denn? Mich geht das doch nichts an, sagt er, und schon gar nicht seine Geschäftsreisen. München, Hamburg, Berlin und Frankfurt. Ein ganz neues Outfit und Duftwasser hat er sich zugelegt, Hemden nicht mehr von P & C, sondern von diesem Laden in der MyZeil. Der stellt sich doch tatsächlich mit den Kids vor den Eingang mit den Sixpack Beachboys, um sich das Zeug zu beschaffen. Was sagst du dazu, Pastorchen? Fast fünfzig Jahre alt und wartet geduldig in der Schlange, wo allerhöchstens mal Papas für ihre Kleinen Mitbringsel besorgen, zum Beispiel T-Shirts oder Hemden mit diesem Label. Frei wie ein Vogel. So weit ist es mit ihm gekommen.<br />
MyZeil kennst du nicht?<br />
Woher auch? Macht ja nichts.<br />
Neuerdings zieht es ihn auch in Diskotheken. Wahrscheinlich nicht alleine. Interessiert mich gar nicht, mit wem er sein Spielchen treibt. Mit mir jedenfalls nicht mehr.<br />
Meine Phantasie geht mit mir durch?<br />
Stimmt, geht sie, doch anders, als du es dir vorstellen kannst.<br />
Durststrecke im Leben? Gute und schlechte Tage?<br />
Hör auf mit diesem Durchhaltequatsch, kleiner Pastor. Du machst es dir einfach, stellst dich auf die Kanzel und schaust in fromme Gesichter. Nichts gegen deine Predigten, doch die sind in den Wind gesprochen. Du hörst auch nicht, wie sie übereinander herziehen, hinterher, wenn sie das Gotteshaus verlassen, wo du Nächstenliebe predigst. Wer weiß, was sie über mich reden. Und weißt du, was mir klar geworden ist? Am Sonntag in der Kirchenbank knien und in das ewige Licht glotzen bringt mir nichts.<br />
Glotzen ist zu heftig?<br />
Na gut, nehme ich zurück. Verklärt gucken trifft es auch. Ich jedenfalls nicht mehr. Und was ich dir schon immer sagen wollte: Dein Landfrauenverein ist nicht meine Welt. Radeln für einen guten Zweck hört sich zwar als Aufhänger im Blättchen gut an, doch das geht auch ohne mich. Und Kuchen backen für den Missionsbasar können sowieso andere besser. Ich bin keine Landfrau.<br />
Vermitteln willst du, mit Manfred reden, ihn fragen, warum er in der Gegend herumturnt, anstatt in seinem Hause bei Holly?<br />
Vergiss es. Ich habe gearbeitet, wird er dir antworten. Lügen, alles Lügen. Frag ihn lieber, warum er sich diesen verdammten Stress macht.<br />
Du findest ihn ganz nett und glaubst ihm, dass er viel Arbeit hat?<br />
Eigenartig. Alle, die ihn nicht kennen, finden ihn okay und charmant. Naiv bist du, Sundermeier, kannst dir nicht vorstellen, dass er das Graue vom Himmel runterlügt. Was verstehst du von Midlife?<br />
Jetzt schweigst du.<br />
Es kommt noch schlimmer. Mit mir hat das nichts zu tun, hat der gesagt. Knaller, findest du nicht? Um sein Leben geht es, um nichts anderes. Das fließt ihm unter den Händen weg. Und er hat nur eins. Ja, ja. Leben will er endlich. Mit mir hat das gar nichts zu tun. Was sagst du dazu?<br />
Ich soll nicht zynisch werden? Warum fragst du nicht, warum ich diesen Schwachsinn jahrelang ertragen habe? Ich bin nicht zynisch, nur entschlossen. Weißt du, was das heißt, Pastorchen? Ich hab auch nur ein Leben. Stell dir vor: Mit dem mach ich, was ich will.<br />
Trotzdem noch ein Gespräch versuchen?<br />
Mach dich nicht lächerlich. Was glaubst du denn, wie viele Stunden ich am Fenster auf diesen Nichtsnutz gewartet habe? Und wie viele Seiten meine dicke Chinakladde dabei ertragen musste? Aus und vorbei. Ich weiß, was ich zu tun habe.<br />
Nicht alles wegschmeißen? Ich könnte es bereuen?<br />
Was denn? Wo nichts ist, kann ich nichts wegschmeißen und da gibt’s auch nichts zu bereuen. Und komm mir nicht mit Gottvertrauen. Den geht das schon mal gar nichts an. Der soll sich raushalten aus meinem Leben. Okay?<br />
Der wird die Sache schon in die richtige Bahn lenken, meinst du?<br />
Ha! Ha! Du bist ja hartnäckig. Das sehe ich wie die Courage. ‚Der Mensch denkt: Gott lenkt.’ Doppelpunkt anstatt Komma zwischen ‚denkt’ und ‚Gott’. Selbst die Dinge in die Hand nehmen, denn von ‚Gott lenkt’ kann keine Rede sein, sagt sie, die weise Courage.<br />
Nie gehört? Brecht kennst du nicht? Auch gut.<br />
Bis der Tod …?<br />
Das musste ja jetzt noch kommen, wusste ich es doch. Dein letzter Trumpf. Du ziehst aber auch alle Register. Mir ist schon klar, was du damit meinst. Ich weiß, was ich zu tun habe, bin frei wie ein Vogel.</span></span></div>
<div class="p1">
<span class="s1"><span face="Arial, Helvetica, sans-serif" style="font-size: large;">Du wirst für mich beten?<br />
Wohlmöglich sogar in der Kirche. Ich höre sie schon tuscheln.</span></span></div>
<div class="p1">
<span class="s1"><span face="Arial, Helvetica, sans-serif" style="font-size: large;">Die kleine Holly aus dem Neubargebiet wirst du vermissen?</span></span></div>
<div class="p1">
<span class="s1"><span face="Arial, Helvetica, sans-serif" style="font-size: large;">Ach, du bist ja süß. Ich dich auch. Good bye, Meierchen. Mein Taxio steht vor der Tür. Bei Sonnenaufgang werde ich im Flieger sitzen, sieben Stunden später in der U-Bahn nach Upper Midtown Manhattan und zum Frühstück bei Starbucks auf der Second.</span></span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
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<div class="p2">
<span face="Arial, Helvetica, sans-serif" style="font-size: large;"><span class="s1"></span><br /></span></div>
<div class="MsoNormal" style="background-color: white; color: #444444; line-height: 24px; margin: 0cm 0cm 0.0001pt;">
<div class="p1">
<br /></div>
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</div>
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><br /></span></div>
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<a href="https://2.bp.blogspot.com/-EXXiIxcDyqw/XA_VcLUnloI/AAAAAAABBmA/N0F8lJjp-ncOh6OTEJZkte2ZxYdugldzwCLcBGAs/s1600/Sandmann_Fotor.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1177" data-original-width="1600" height="293" src="https://2.bp.blogspot.com/-EXXiIxcDyqw/XA_VcLUnloI/AAAAAAABBmA/N0F8lJjp-ncOh6OTEJZkte2ZxYdugldzwCLcBGAs/s400/Sandmann_Fotor.jpg" width="400" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: left;">
<span face=""arial" , sans-serif" style="background-color: white; font-size: 16px;">Sandmann</span></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: left;"><span face=""arial" , sans-serif" style="background-color: white; font-size: 16px;"><br /></span></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: left;"><span face=""arial" , sans-serif" style="background-color: white; font-size: 16px;">Im Watteschnee neben dem Automaten für die Parkgebühren steht Sandmann mit seiner roten Zipfelmütze. Er trägt einen Sternenschlafrock in seidigem Dunkelblau und hat ein zauberhaftes Lächeln aufgesetzt. In der Hand hält er ein langes goldenes Fernrohr, durch das er hinauf schaut zu den Sternen, um zu prüfen, ob die Engel sie ordentlich geputzt haben. Ja, sie funkeln prächtig, denn bald ist Weihnachten. Das Einkaufscenter hat sich wieder in ein Fantasieland verwandelt mit Märchenfiguren und leuchtenden Kugeln an Tannenbäumen in Rot und Gold. Von der Rolltreppe aus kann Thomas das schon sehen. Die bringt ihn vom Parkdeck hinunter direkt zu Peterchen und Anneliese in ihrer Kinderstube, der Junge im blauen, die kleine Schwester im rosa Nachthemd, bereit für die abenteuerlichsten Träume. Die kommen auch sofort, denn schon ein paar Meter weiter beginnt die tollkühne Reise zum höchsten Mondberg. Auf Sandmanns Schlitten schweben die zwei Kinder über die Milchstraße. </span></div>
<span face=""arial" , sans-serif" style="background-color: white; font-size: 16px;">Diese Märchenszenen wecken Erinnerungen. Thomas denkt an die Zeit, als Sarah noch ein kleines Mädchen war und er ihr abends vor dem Schlafengehen Geschichten vorgelesen hat. Auch die von der abenteuerlichen Mondfahrt auf der Suche nach dem verlorenen Beinchen von Maikäfer Sumsemann. Traurige Gedanken sind das, denn er hat sein Kind schon seit langer Zeit nicht mehr gesehen. Auch in diesem Jahr ist er wieder auf der Suche nach einem Weihnachtsgeschenk für Sarah. Wenn er sie schon nicht sehen kann, will er ihr wenigstens etwas schenken, worüber sie sich freut. Das ist schwierig. Wahrscheinlich wird es wieder genau so sein wie im letzten Jahr und an ihrem Geburtstag und überhaupt seit vielen Jahren. Sarah ignoriert seine Geschenke. Er muss damit rechnen, dass sie ihm auch diesmal wieder nicht antwortet. Was soll er tun? Hat er denn gar keine Chance? Denkt sie gar nicht mehr an ihren Papa? Am Ende macht sie sich noch lustig über seine vergeblichen Bemühungen. Hat er denn alles falsch gemacht? Nein, es kann nicht alles umsonst gewesen sein. Er gibt die Hoffnung nicht auf. Niemals. Sarah ist und bleibt sein Kind.</span><br />
<span face=""arial" , sans-serif" style="background-color: white; font-size: 16px;">Die drei Abenteurer haben nach einem Besuch im Schloss der Nachtfee die silberne Mondkanone erreicht. Jetzt kommt der spannende Moment. Peter hat eine schwierige Aufgabe. Er wird auf den Gipfel des höchsten Mondberges geschossen, um das Maikäferbein zu holen. Könnte Sarah das doch hier sehen, könnten sie sich das zusammen anschauen. Wie hatte sie gebangt und gehofft, dass alles gut ging auf der gefährlichen Reise in die unbekannte Welt und dass Peter die Rettung gelingen würde. Nie bekam sie genug von diesem aufregenden Abenteuer. Bis feiner silberner Sand aus Sandmanns Pusterohr in ihre Augen rieselte und sie in seinem Arm einschlief. Thomas wischt sich die Tränen aus dem Gesicht. </span><br />
<span face=""arial" , sans-serif" style="background-color: white; font-size: 16px;">Vor den Auslagen des Juwelierladens bleibt er kurz stehen. Sein kleines Mädchen hatte eine Vorliebe für alles, was glitzerte und glänzte, wie das Armband mit den goldenen Tierfigürchen. Und jetzt? Er weiß nicht einmal, wie Sarah jetzt aussieht. Auf der Weihnachtswiese sind die schönsten Spielzeuge aufgebaut, Puppen, Trommeln, Autos und Bilderbücher wie Blumen im Watteschnee. Ja, das hätte ihr gefallen. Wie einfach war es doch, als sie sich noch eine Puppe wünschte. Die mit den langen blonden Zöpfen wäre genau die Richtige für sie gewesen. Ach, und die schönen Bilderbücher. Sie hätte „Lauras Stern" ausgesucht. </span><br />
<span face=""arial" , sans-serif" style="background-color: white; font-size: 16px;">Und wovon träumt eine Fünfzehnjährige? </span><br />
<span face=""arial" , sans-serif" style="background-color: white; font-size: 16px;">Die letzte Rettung ist mal wieder der Buchladen. Da könnte er auch diesmal etwas für seine Tochter finden. Das vielfältige Angebot an Jugendbüchern ist schon fast verwirrend. Käme vielleicht „Tintenherz“ in Frage? Oder "Der Herr der Finsternis"?</span><i style="background-color: white; font-family: arial, sans-serif; font-size: 16px;"> </i><span face=""arial" , sans-serif" style="background-color: white; font-size: 16px;">Steht Sarah auf Fantasie? Alles nicht das Wahre. Er weiß ja gar nicht, ob sie diese Bücher bereits hat. Vielleicht hatte seine Tochter sogar schon einen "Höllenflirt". Doch zu dem Thema etwas Passendes zu finden, ist wohl aussichtslos. Damit könnte er nur ins Fettnäpfchen treten. </span><br />
<span face=""arial" , sans-serif" style="background-color: white; font-size: 16px;">Ein Buchcover hatte er gleich beim Reinkommen auf einem der Tische entdeckt. Es gefällt ihm von allen am besten. Eine geheimnisvolle Landschaft ist da abgebildet, schön gestaltet in warmen Grüntönen im Kontrast zum Blau von Meer und Himmel. Das Bild vermittelt ein seltsam schönes Licht, wie er es manchmal auf Fotos von Polarlichtern gesehen hat. Und wie gut der Titel passt: „Traum im Polarnebel". Juri Rytchëu hat die Geschichte geschrieben. Ein seltsamer Name. Von dem Autor hat er noch nie gehört, „Sohn eines Jägers in der Siedlung Uelen auf der Ttuktschenhalbinsel im äußersten Nordosten Sibiriens“. Der Text wurde aus dem Russischen übersetzt. Er betrachtet das Buch von allen Seiten. Es sieht nicht nur gut aus, die Informationen zu Autor und Inhalt hören sich auch sehr viel versprechend an. Ein Mann strandet im Eismeer und wird im Hundeschlitten zu einer Schamanin gebracht. Es wird eine harte Zeit in der eisigen Tundra, die härteste, die er jemals erlebt hat. Von Rettung ist die Rede und es wird ein hoffnungsvolles Ende in Aussicht gestellt. „Aus einem Winter wird ein ganzes Leben“, heißt es im Klappentext.</span><br />
<span face=""arial" , sans-serif" style="background-color: white; font-size: 16px;">Das Buch gefällt ihm sehr. Am liebsten würde er es gar nicht mehr aus der Hand legen. Er schaut noch einmal auf das Coverbild. Es könnte auch Sarah gefallen. Die passende Weihnachtskarte wird er noch aussuchen. Eine endlos weite Winterlandschaft stellt er sich vor, in der Ferne ein Häuschen mit rauchendem Schornstein und kleinen hell erleuchteten Fenstern. Dazu wird er ihr ein paar Zeilen schreiben, ihr erklären, warum er diese Geschichte für sie ausgesucht hat. Vielleicht so: 'Liebe Sarah, lange habe ich nach einem Geschenk für dich gesucht. Erinnerst du dich an den Sandmann und Peterchens Mondfahrt? Weißt du noch, wie wir beiden zusammen mit Peter und Anneliese auf Sandmanns Schlitten über die Milchstraße zum Mond gereist sind, um dem armen Maikäfer zu helfen? Ich habe eine Geschichte gefunden, die dich auch in eine andere Welt entführt, wo auch jemandem geholfen wird. Ich dachte, das könnte etwas für dich sein. Doch ich weiß nicht so recht, was du jetzt gerne liest. Weißt du, wenn Weihnachten naht, ist das immer so seltsam mit mir und mit dir. Weißt du? Ach, ich weiß selber nicht.' Tränen verwischen die Konturen der dunkelgrünen Hügel mit dem Blau des Polarhimmels.</span><br />
<span face=""arial" , sans-serif" style="background-color: white; font-size: 16px;">Nein, das bringt nichts. </span><br />
<span face=""arial" , sans-serif" style="background-color: white; font-size: 16px;">Er legt das Buch zurück. </span><br />
<span face=""arial" , sans-serif" style="background-color: white; font-size: 16px;">Auf dem Weg zur Rolltreppe bleibt er noch kurz bei den zwei kleinen Abenteurern stehen. Peter und seine Schwester sind nach gelungener Rettung des sechsten Maikäferbeinchens wieder daheim. Sumsemann spielt auf der Geige eine wunderschöne Melodie, begleitet von tausend und abertausend feinen Silberglöckchen. </span><br />
<span face=""arial" , sans-serif" style="background-color: white; font-size: 16px;">Während der Fahrt nach oben zum Parkdeck schwenkt er noch einmal den Blick über die üppig glänzende Pracht in der Einkaufsmeile. Die Sterne unter der Glaskuppel schicken noch immer ihre schönsten Strahlen und Sandmann steht da wieder im Watteschnee, dieses geheimnisvolle Lächeln im Gesicht. Thomas hat schon die Münzen für den Parkautomaten in der Hand und will gerade vorbei gehen, als der Schlafrockmann ihm plötzlich zuzwinkert, und wieder und noch einmal. Es kam ihm sogar so vor, als hätte dabei die rote Zipfelmütze gewackelt und der sympathische Schelm noch ein wenig breiter gelächelt. </span><br />
<span face=""arial" , sans-serif" style="background-color: white; font-size: 16px;">"Du bist ja hartnäckig, Sandmann. Meinst du wirklich? Okay, du hast mich überzeugt. Weg mit den trüben Gedanken. Ja, ja, ich gehe schon zurück. Mit dem Polarnebeltraum werde ich mir einen gemütlichen Abend machen und erfahren, wie für einen Gestrandeten aus einem bitterkalten Winter ein neues Leben wird."</span>Renate Hupfeldhttp://www.blogger.com/profile/11345986488291317972noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1464113498939138767.post-45875283341462830962018-08-25T22:42:00.000-07:002018-08-27T09:31:57.721-07:0033 coole Geschichten<!--[if gte mso 9]><xml>
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<!--StartFragment-->
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://1.bp.blogspot.com/-exftq-A59Oo/W4I7CzAI-eI/AAAAAAAA9zY/Ev_1MqXpifURb3EgzP_MmhwRjlQo-aSjwCLcBGAs/s1600/LiebeCover.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="1059" data-original-width="1417" height="298" src="https://1.bp.blogspot.com/-exftq-A59Oo/W4I7CzAI-eI/AAAAAAAA9zY/Ev_1MqXpifURb3EgzP_MmhwRjlQo-aSjwCLcBGAs/s400/LiebeCover.jpg" width="400" /></a></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: center;">
INHALT</div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: center;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: center;">
Wenn wir von Liebe reden ...7<o:p></o:p><br />
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: center;">
Loser ...9<o:p></o:p><br />
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: center;">
Er ist grün (Märchen)...13<o:p></o:p><br />
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: center;">
Holly und die Second ...17<o:p></o:p><br />
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: center;">
Destiny ...21<o:p></o:p><br />
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: center;">
Das weiße Flackern ...24<o:p></o:p><br />
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: center;">
New York, New York ...27<o:p></o:p><br />
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: center;">
Mister Fitch ...33<o:p></o:p><br />
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: center;">
Am Strand (Psycho) ...39<o:p></o:p><br />
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: center;">
Neues Projekt (Beziehung) ...44<o:p></o:p><br />
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: center;">
Lisa am See (Fantasy) ...49<o:p></o:p><br />
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: center;">
Hammamunga (Fantasy) ...55<o:p></o:p><br />
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: center;">
Tarnhose und Ramazotti ...57<o:p></o:p><br />
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: center;">
Jans Vater ...60<o:p></o:p><br />
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: center;">
Markus ...64<o:p></o:p><br />
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: center;">
Novemberblues ...68<o:p></o:p><br />
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: center;">
Sandmann ...72<o:p></o:p><br />
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: center;">
Havanna (Psycho)...76<o:p></o:p><br />
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: center;">
Trollbusters (Internetgeist) ...80<o:p></o:p><br />
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: center;">
Ruhe gibt es nicht (Trauma) ...84<o:p></o:p><br />
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: center;">
Sieben (Märchen) ...89<o:p></o:p><br />
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: center;">
Hexenadvokat (In einer kleinen Stadt in der Nähe
von Frankfurt am Main - 1597) ...97<o:p></o:p><br />
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: center;">
Fliegen (In einer württembergischen Reichsstadt um
1770) ...108<o:p></o:p><br />
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: center;">
Rebellen (Schubart und Schiller auf der Festung
Hohenasperg - 1782) ...114<o:p></o:p><br />
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: center;">
Provençalische Leichtigkeit (Provencereise – 1844/1845)
...118<o:p></o:p><br />
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: center;">
Rückreise auf der Route Napoléon (Durancetal und Col
Bayard – Mai 1845) ...128<o:p></o:p><br />
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: center;">
La Grande Chartreuse (Ausflug zum Kartäuserkloster bei
Grenoble – Mai 1845)...132 <o:p></o:p><br />
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: center;">
Predigt auf der Grotenburg (Wanderung zum
Hermannsdenkmal bei Detmold – Pfingsten 1846) ...139<o:p></o:p><br />
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: center;">
Revolution in Berlin (Theodor Althaus in Berlin nach
dem 18. März 1848) ...148<o:p></o:p><br />
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: center;">
Achtundvierziger (Mit der Zeitmaschine aus der Zukunft
in das Jahr 1848) ...151<br />
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: center;">
Malwida und die Märzgefallenen (Malwida von Meysenbug
in Berlin – April 1852) ...157<o:p></o:p><br />
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: center;">
Römischer Frühling (Romain Rolland besucht Malwida von
Meysenbug in Rom – Mai 1890) ...164<o:p></o:p><br />
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: center;">
Grenzorte (Franz Kafka und Milena Jesenská in Gmünd -
August 1920) ...169<o:p></o:p><br />
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
<div style="text-align: center;">
versandkostenfrei bestellen bei Amazon:</div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
</div>
<div class="MsoNormal">
<div style="text-align: center;">
<a href="http://www.amazon.de/Wenn-wir-Liebe-reden-ebook/dp/B00B3HW76Y/ref=sr_1_9?s=digital-text&ie=UTF8&qid=1358706086&sr=1-9">Wenn
wir von Liebe reden</a> <o:p></o:p></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
<div style="text-align: center;">
oder signiert bei:</div>
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
<div style="text-align: center;">
renatehupfeld(at)gmail.com</div>
</div>
<div class="MsoNormal">
<div style="text-align: center;">
<br /></div>
</div>
<div style="text-align: center;">
<!--EndFragment--><br /></div>
Renate Hupfeldhttp://www.blogger.com/profile/11345986488291317972noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1464113498939138767.post-90179904356213775662016-08-15T02:48:00.005-07:002022-08-21T06:17:33.779-07:00...und von der Rose<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://3.bp.blogspot.com/-zZWWuMBmts8/V7GPZCM1LlI/AAAAAAAAoUw/n2CvGuUzHFckUsdqkLx3QYYnYWKESiwZgCLcB/s1600/2016-08-15-LaTraviataEFFECTS.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="298" src="https://3.bp.blogspot.com/-zZWWuMBmts8/V7GPZCM1LlI/AAAAAAAAoUw/n2CvGuUzHFckUsdqkLx3QYYnYWKESiwZgCLcB/s400/2016-08-15-LaTraviataEFFECTS.jpg" width="400" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: left;">
<br /></div>
<span style="font-family: "arial"; font-size: 12pt;">Wenn wir von Liebe reden</span><div><span style="font-family: "arial"; font-size: 12pt;"><br /></span></div><div><span style="font-family: "arial"; font-size: 12pt;">Auf dem Weg zu dir singe ich
im Kopf das Kinderlied. Dabei sehe ich dich. Die Fröhlichkeit in deinem
Gesicht. Dein Lachen. So viel Hunger nach Leben. Wie glücklich du aussiehst. So
jung. Jung und hübsch. Die Zuversicht in deinen Augen, wenn du singst. Für
mich. Ja, ich weiß, ich weiß es. Hab’s schon längst gesehen. Beeilen muss ich
mich. Mach ich ja, bin schon an der Ecke.<br />
Du siehst mich. Freust dich.<br />
Ach du. <br />
Heiß ist es heute. Erbarmungslos brennt die Sonne auf meine Rose. Ich bin ja
gleich bei dir und bei meiner Rose, werde durch das Tor gehen und sofort nach
links schauen, zu dir. Das mache ich immer. Heute werde ich erst zum Brunnen
gehen, dann zu dir.<br />
Verstehst du doch.<br />
Ja klar. Bei dieser Hitze werde ich viele Male zum Brunnen gehen, immer hin und
her mit der Gießkanne. Schau, ich hab uns eine gelbe gekauft, damit ich sie
nicht verwechsle zwischen den grünen am Brunnen. Außerdem finde ich diese gelbe
viel schöner. Du auch, das weiß ich. Sie gefällt dir. Und sie passt besser zu
meiner Rose. Schon allein, weil sie so außergewöhnlich ist. Außergewöhnlich wie
du. Einzigartig wie du und wie sie, meine Rose. Dass ich so oft zwischen dir
und dem Brunnen hin und her laufen muss, macht mir gar nichts aus. Meine Rose
soll nicht dürsten. Sie soll ihre strahlende Farbe behalten und die herrlich
glänzenden Blätter. Vor allem ihr Lachen und ihre Fröhlichkeit. Wir wollen doch
noch viel Freude an ihr haben. <br />
Du siehst mich schon am Tor.<br />
Ich gehe hindurch, geradeaus zum Brunnen. Du hättest die rosa Farbe gewählt,
ich weiß. Rosa fand ich auch immer schön, früher. Doch jetzt gefällt mir das
Rot besser. <br />
Warum rot, fragst du, warum so rot, warum so dunkelrot? <br />
Ich warte, bis der Schmerz ein wenig nachlässt. Das dauert. Ich kenne das
schon. Es dauert immer so lange, bis die Stille kommt, die jede Bewegung
erstarren lässt und jeden Laut erstickt. Knallrote Stille. Die mir die Tränen
in die Augen treibt. Die mir fast den Atem nimmt. Eine Weile, bis ich einen
kleinen Schritt mache, stehen bleibe, lange stehen bleibe, bis ich dann langsam
weitergehe. Erst zum Brunnen und dann zu dir und zu meiner Rose. So rot. <br />
Du weißt, was das bedeutet, das Rot. Diese fünf Buchstaben. Demnächst bringe
ich auch das weiße Herz mit den fünf Buchstaben wieder mit. <br />
Warum ich es weggenommen hatte, obwohl es dein Herz ist, weil ich es dir doch
geschenkt habe, fragst du.<br />
Das hab ich dir doch erklärt. Hier draußen ist es zu kalt im Winter. Ich will
nicht, dass es in frostigen Nächten zerbricht. Dann hättest du auch nichts mehr
davon. Deshalb habe ich es an einem warmen Platz gut geschützt aufbewahrt. Ich
werde es wieder mitbringen und an den Sockel lehnen, neben meine Rose, nein,
ein bisschen dahinter, weil die Rose, anders als das Herz, zum Sockel etwas
Abstand braucht. Ja, ich arrangiere es schön aufrecht am Sockel, den goldenen
Schriftzug ein wenig zum Himmel gerichtet, damit du immer sehen kannst, was da
geschrieben steht. Fünf Buchstaben in Gold auf Weiß. Damit du immer erinnert
wirst. <br />
Weiß ich doch, sagst du. Wozu brauchst du die fünf Buchstaben auf Stein? Dich
muss nichts erinnern, weil du es weißt. Weil sie immer da ist? Immer und
überall ist sie da.<br />
Schon richtig. Ich weiß das ja auch. Sie ist immer da, wie eine Brücke zwischen
deiner Welt und meiner Welt. Und wenn ich es mir recht überlege, brauche ich
das steinerne Herz mit den fünf Buchstaben auch nicht mehr. Ich habe doch dein
Lied. Und dein Lachen. Und meine Rose. </span><br />
<span style="font-family: "arial"; line-height: 150%;"><br /></span>
<span style="font-family: "arial"; line-height: 150%;">Eine von 33 Geschichten aus: <a href="https://www.amazon.de/Wenn-wir-Liebe-reden-ebook/dp/B00B3HW76Y/ref=sr_1_9?s=digital-text&ie=UTF8&qid=1358706086&sr=1-9">Wenn wir von Liebe reden</a></span><br />
<br />
<br />
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";"><o:p></o:p></span></div>
</div>Renate Hupfeldhttp://www.blogger.com/profile/11345986488291317972noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1464113498939138767.post-58922916581550699452016-04-13T06:51:00.002-07:002016-04-13T08:21:12.450-07:00Love<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://1.bp.blogspot.com/-aTbhNvW1jUA/Vw5OtxYQJOI/AAAAAAAAlcc/GYHWY2ot4vwieCqldtispkSzkNlhkD3nQCLcB/s1600/2016-04-13-Love.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="298" src="https://1.bp.blogspot.com/-aTbhNvW1jUA/Vw5OtxYQJOI/AAAAAAAAlcc/GYHWY2ot4vwieCqldtispkSzkNlhkD3nQCLcB/s400/2016-04-13-Love.jpg" width="400" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
eBook und Taschenbuch: </div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://www.amazon.de/Wenn-wir-Liebe-reden-ebook/dp/B00B3HW76Y/ref=sr_1_9?s=digital-text&ie=UTF8&qid=1358706086&sr=1-9">Wenn wir von Liebe reden</a></div>
<br />Renate Hupfeldhttp://www.blogger.com/profile/11345986488291317972noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1464113498939138767.post-36854015033458862792015-02-09T06:40:00.001-08:002016-04-13T06:52:50.419-07:00Signiertes Taschenbuch<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-wkb4-XkzUoE/VNjGiZSeNCI/AAAAAAAAStY/SPemAgnjNb0/s1600/2015-02-09-LiebeFueller.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="480" src="https://4.bp.blogspot.com/-wkb4-XkzUoE/VNjGiZSeNCI/AAAAAAAAStY/SPemAgnjNb0/s1600/2015-02-09-LiebeFueller.jpg" width="640" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
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bei der Autorin direkt bestellen</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
RenateHupfeld (at ) gmail.com</div>
<span id="goog_366126489"></span><span id="goog_366126490"></span><br />Renate Hupfeldhttp://www.blogger.com/profile/11345986488291317972noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1464113498939138767.post-59426833503181908922014-10-28T01:25:00.003-07:002021-04-19T23:44:44.130-07:00...und von Malwida in Rom<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-7-FZfBa62vI/VE9SftJ4bQI/AAAAAAAAMT0/dtszy6yL2yw/s1600/RomKollosseumStra%C3%9Fe.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="480" src="https://3.bp.blogspot.com/-7-FZfBa62vI/VE9SftJ4bQI/AAAAAAAAMT0/dtszy6yL2yw/s1600/RomKollosseumStra%C3%9Fe.jpg" width="640" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: left;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<b><span style="font-family: "arial";">Römischer Frühling<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<i><span style="font-family: "arial";">(Romain Rolland besucht Malwida von
Meysenbug in Rom - Mai 1890)<o:p></o:p></span></i></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";">Schwarze Wolken verdunkelten den eben noch strahlend blauen Himmel
über Rom. Frühlingsgewitter, schon seit Tagen. In seinem Kopf klang immer noch
diese großartige Sonate nach, von Trauer und Hoffnung, von Unruhe und Aufbruch,
Adagio Sostenuto. Beethoven. Seit seiner Kindheit begleiteten ihn die
Schöpfungen dieses Genius und hatten ihm schon so oft Rettung aus seelischer
Not gebracht.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";">Vor ihm auf dem Schreibtisch lagen drei Blätter aus veilchenblauem
Papier, darauf akkurate Zeilen in großer, klarer Schrift. Romain Rolland griff
nach dem Brief und las: <i>‚leidenschaftliche Freundschaft…zunichte gewordene
Illusion’. </i>Malwida von Meysenbug hatte diese Worte geschrieben. Sie
erwartete eine Erklärung. Ach, sie wusste ja nichts, seine Idealistin. Er war
doch wie immer gewesen, mal schweigsam, mal gesprächig. Warum hatte sie
plötzlich kein Vertrauen mehr zu ihm? Sie konnte ihm nichts vorwerfen. Nicht
wegen des Klavierspiels war er in den vergangenen Tagen der Villa Mattei
ferngeblieben. Es störte ihn nicht, wenn Donna Laura Minghetti bei Einladungen
in ihren Salon ankündigte, Signore Rolland würde kommen und wieder spielen.
Nein, am Piano kannte er keine Schüchternheit. Da hatte er nur die
Kompositionen der großen Meister im Kopf und vergaß alles um sich herum. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";">Der Grund für sein Fernbleiben war ein anderer, aber das konnte
sie nicht wissen. Konnte sie denn sehen, wie es in ihm loderte? Unmöglich, sein
Geheimnis preiszugeben, es ging ja nicht um ihn allein. Sofia. Er konnte dieses
wunderbare Mädchen nicht kompromittieren, zumal sie in ihrer jugendlichen
Fröhlichkeit gar nichts ahnte von den Leiden eines törichten Verehrers. Dieses
Feuer in seiner Brust. Würde sie es denn verstehen, die Verfasserin der <i>‚Memoiren
einer Idealistin’</i>? Andererseits, wer könnte die Flammen besser löschen, als
sie, seine Freundin mit dem Weitblick nach einem langen, bewegten Leben? Nur,
wollte er das überhaupt? Diese Leidenschaft fesselte ihn so sehr, dass er oft
an nichts anderes mehr denken konnte. Aber war sie nicht auch eine Quelle
seines Schaffens? Ein kleiner Roman von Liebe und Leidenschaft war in den
vergangenen Wochen daraus erwachsen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";">Er hatte ihr einen Antwortbrief geschrieben. Heute wollte er die
Besuche in der Via della Polveriera endlich wieder aufnehmen und ihr bei dieser
Gelegenheit seine Zeilen zukommen lassen. Wie wäre denn das vergangene halbe
Jahr in Rom gewesen ohne seine liebe Freundin? Er konnte seinem Lehrer in Paris
nicht genug danken dafür, dass er ihn dieser weitgereisten und belesenen Frau
vorgestellt hatte. So ließ er Piano und Schreibtisch in dem kleinen
Mansardenzimmer im Palazzo Farnese zurück und machte sich auf den Weg. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";">Richtig warm war es noch geworden an diesem Maitag. Die Sonne
strahlte wieder, als hätte es die Wolken nie gegeben. Fräulein von Meysenbug
erwartete ihn erst am frühen Abend, so konnte er gemächlich durch die Straßen
und Gassen dieser unvergleichlichen Stadt schlendern, auf ihren einzigartigen
Plätzen den Atem dieser Welt der Kunst und Poesie spüren. Dort oben auf dem
Janiculum jenseits des Tiberflusses hatte er zum ersten Mal in seinem Leben
sich selbst erlebt. Freiheit. Ungeheuren Schaffensdrang hatte er gefühlt und
die Kraft abzuheben und zu fliegen, die ganze Menschheit unter sich mit all den
herrlichen Geschöpfen aus uraltem Gestein, aus weißem Marmor und in wunderbaren
Formen und Farben, uralt und so nah. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";">Neben dem Obelisken machte er Halt. Ein Löwe auf einem
pyramidenförmigen Steinsockel schleuderte ihm einen dicken Wasserstrahl
entgegen und ließ das kühle Nass unaufhörlich in ein rundes Becken strömen. Ein
Kutscher tränkte hier gerade sein Pferd und Romain nahm die Gelegenheit wahr,
sich die heiße Stirn zu kühlen, dankbar für den Reichtum dieser Stadt, die für
jedermann Erquickung bereit hielt. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";">Auf dem Corso herrschte wieder reges Treiben. Hier gab es alles zu
kaufen, was man sich erträumte, Lederbeutel und Bücher, Jacken und Hüte, Obst
und Blumen. Alle Menschen waren fröhlich miteinander, ganz anders als in den
nordischen Gegenden, wo manchem der Missmut im Gesicht geschrieben schien.
Männer standen in Gruppen, redeten miteinander. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";">Und da. So ein liebes Gesicht. So wunderschöne braune Augen. Auf
der Stufe vor einem Bäckerladen saß ein Mädchen, blickte verträumt in den
blauen Himmel, das orangeblau karierte Schultertuch hatte es abgestreift und
neben sich gelegt. Das Mädchen erinnerte ihn an Sofia. Doch Sofia würde niemals
auf der Gasse sitzen und Kleidungsstücke ablegen. Wenn er es andererseits recht
überlegte, mit einem Bäckermädchen wäre wohl einiges einfacher, als mit der
Tochter eines Marquis. Um deren Hand könnte er ja doch niemals anhalten. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";">Fräulein von Meysenbug wohnte nun schon seit fünfzehn Jahren in
der Via della Polveriera am südlichen
Rande der Stadt. Rom war nach Kassel, Detmold und London ihre Wahlheimat. Sie
kannte sich dort bestens aus und war bei den Veranstaltungen der Kreise des
Adels und der Kunst stets gern gesehen. Davon profitierte er, hatte sie ihm
doch den Zugang zu den Salons und Parks ermöglicht, in denen sich das
kulturelle Leben von Rom abspielte. Anfangs hatte er sich gewundert, dass sie
in einem eher ärmlichen Viertel wohnte. Aber dann merkte er, dass sie umgeben
war von den ältesten antiken Stätten, sowie dem gigantischen Kolosseum und
Michelangelos Moses in der nahegelegenen Kirche. Das war eine andere Art von
Reichtum.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";">Etwas beklommen war ihm zumute, als er die dunkle Treppe zum
ersten Stock hinaufstieg, doch angenehm kühl war es hier. Kinder spielten und
lärmten in der Art, wie Kinder es eben tun. Als die Haushälterin Trina ihm
öffnete und er die große Diele betrat, empfand er ein herzliches Willkommen,
fühlte sich sofort wie auf einer hellen Insel der Ruhe. Trina führte ihn zur
Tür des Salons, klopfte und wartete auf das ‚Herein’.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";">„Signore Rolland“, sagte sie und die zierliche weißhaarige Frau
auf dem Stuhl vor dem Sekretär drehte sich herum, erhob sich und kam mit für
ihr fortgeschrittenes Alter sehr leichten Schritten auf ihn zu. Lange hielt sie
seine Hände in den ihren und schaute ihn an mit ihren klaren Augen, die mehr
als Worte sagten und alle Unsicherheit fortwehten.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";">„Sie sind ja noch schmaler geworden, junger Freund. Ich fürchte,
Sie haben nicht genug gegessen in ihrem Studierzimmer. Soll Trina Ihnen erst
einmal ein Sandwich machen?“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";">„Nein, nein, zu gütig“, sagte Romain eilig.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";">Sie schickte ihn mit einem Wink zum Kolosseumfenster, wo er seinen
gewohnten Platz in der Sofaecke einnahm, und setzte sich ihm gegenüber in ihren
Lehnsessel. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";">„Ich freue mich über Ihren Besuch, umso mehr, als doch meine
Abreise nach Bad Ems und anschließend nach Versailles bevorsteht“, begann sie
mit ihrer sanften Stimme. „Die Erinnerung an unsere gemeinsamen Unternehmungen
hier in Rom und in der Umgebung ist viel zu kostbar, als dass wir uns mit einem
Misston voneinander verabschieden sollten.“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";">Romain atmete auf. Sie hatte Recht. Er sah die Marmorbank am Ende
der Eichenallee wieder vor sich, auf der sie gemeinsam gesessen hatten, dachte
an den Spaziergang auf der Via Appia. Nicht zu vergessen die Kutschfahrt in die
Campagne, Berge, Vulkanseen und wunderbare Natur. Vor allem aber dachte er an
Abende wie diesen. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";">„Die Freude ist ganz meinerseits, verehrtes gnädiges Fräulein. Ich
teile Ihre Gedanken über die Kostbarkeit unserer Freundschaft. Doch… Sie haben
mir einen Brief geschickt, Ihre verlorene Illusion, Sie wünschen eine
Erklärung“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";">„Weil ich mich um Ihre Zukunft sorgte, mein lieber junger Freund.
Sehe ich doch für Ihren Weg die Ideale der Kunst, wir redeten darüber. Sie sind
geschaffen für die Musik und die Dichtung.“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";">Ja, das war seine liebe Freundin, sie glaubte an das in ihm, was
ihm das Wichtigste überhaupt war, wichtiger als Erfolg und Geld, seine Zukunft
auf dem Gebiet der Kunst. Ihr Vertrauen in seine Schöpferkraft bestärkte ihn im
Glauben an sich selbst und gab ihm Kraft, diesen sicherlich beschwerlichen Weg
auf einsamen Pfaden allen anderen vorzuziehen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";"> „Ich fühlte eine
Disharmonie bei unseren Treffen“, fuhr Malwida fort, „dunkle Schatten sah ich
in Ihrem Gesicht. Da fürchtete ich, diese Ideale, unsere Ideale, ja, diese
Entwicklung Ihrer Begabungen könnte gestört werden.“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";">Alles, was er jetzt hätte erklären können, hatte er
aufgeschrieben. Und dass er sie von ganzem Herzen liebte, konnte er ohnehin
besser schreiben als sagen. Er fühlte das Briefkuvert in seiner Jackentasche.
Ja, er liebte sie, seine Idealistin, die ihm nur Gutes getan hatte. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";">Ihr Blick wanderte zum Pianino. Romain verstand sofort. Er erhob
sich, ging ohne weitere Worte zum
Schemel, setzte sich und klappte den Deckel auf. Dann fuhren seine Finger über
die Tasten, langsam und schnell und füllten die Töne den Raum mit dem Zauber
einer wunderbaren Welt aus Melodien.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";">Lange ließ er das Musikstück in sich ausklingen, dann klappte er
den Deckel wieder zu und ging still zurück an seinen Platz. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";">Jedes Wort würde jetzt den Zauber zerstören. So saßen sie
schweigend und jeder hatte seinen eigenen Traum. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";">Malwida träumte in ihre Vergangenheit, ein langes Leben, ausgefüllt mit allem, was ein Menschenherz
bewegen konnte, mit Tragödien, aber auch mit großem Glück und dem
unerschütterlichen Glauben an ihre Ideale, die alles Vergängliche überdauern
würden.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";">Romain dagegen träumte von einer neuen Zeit, von einer Zukunft als
ungestümer Schöpfer einer musikalischen Dichtung, wie eine Symphonie aus Tönen,
einen musikalischen Roman sah er entstehen.<o:p></o:p></span></div>
<br />
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";">Es war Nacht geworden, als er sich zum Aufbruch bereit machte. Das
Briefkuvert legte er der Freundin auf den Tisch, bevor er sich verabschiedete
und durch die stillen Straßen der ewigen Stadt den Heimweg antrat. <o:p></o:p></span><br />
<span style="font-family: "arial";"><br /></span>
<span style="font-family: "arial";">Erzählung aus der Sammlung: <a href="http://www.amazon.de/Wenn-wir-Liebe-reden-ebook/dp/B00B3HW76Y/ref=sr_1_9?s=digital-text&ie=UTF8&qid=1358706086&sr=1-9">Wenn wir von Liebe reden</a></span><br />
<br />
<br /></div>
Renate Hupfeldhttp://www.blogger.com/profile/11345986488291317972noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1464113498939138767.post-27880208357288753802014-03-30T08:21:00.003-07:002016-04-13T08:22:21.920-07:00Lesung buchen?<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Renate Hupfeld liest<br />coole Geschichten aus<br />Wenn wir von Liebe reden</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">und wird musikalisch begleitet</span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">von Rafael Hupfeld </span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">mit Gitarre und Gesang</span></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-Jcqm8E5k2yg/Uzgz-79CMdI/AAAAAAAAE08/bE32fWGEP80/s1600/RafaelGitarre.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="288" src="https://1.bp.blogspot.com/-Jcqm8E5k2yg/Uzgz-79CMdI/AAAAAAAAE08/bE32fWGEP80/s1600/RafaelGitarre.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Kontakt:</span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br /></span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Renate Hupfeld</span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Bankerheide 2</span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">59065 Hamm</span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Tel. 02381 - 66 529<br />renatehupfeld(at)gmail.com</span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><a href="http://www.renatehupfeld.de/">www.renatehupfeld.de</a></span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br /></span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Rafael Hupfeld</span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Bachstraße 38</span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">51063 Köln</span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;">Tel. 0221 - 64 30 99 86<br />rafael.hupfeld(at)gmail.com</span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://www.rafaelhupfeld.de/" style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">www.rafaelhupfeld.de</a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br /></span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
Renate Hupfeldhttp://www.blogger.com/profile/11345986488291317972noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-1464113498939138767.post-26627377800202844812014-02-03T11:36:00.004-08:002016-04-13T08:22:49.011-07:00Mister Fitch in Colonia<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-fAr89589q98/Uu_ugfyShJI/AAAAAAAAD1k/1a9YE0JPX6Q/s1600/2013-04-20-KoelnLiebesschloesser02.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://2.bp.blogspot.com/-fAr89589q98/Uu_ugfyShJI/AAAAAAAAD1k/1a9YE0JPX6Q/s1600/2013-04-20-KoelnLiebesschloesser02.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-UOlVd7MMbVg/Uu_vC31rjpI/AAAAAAAAD14/L8D8z8c0lfY/s1600/2013-04-20-KoelnLiebesschloesser04.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://3.bp.blogspot.com/-UOlVd7MMbVg/Uu_vC31rjpI/AAAAAAAAD14/L8D8z8c0lfY/s1600/2013-04-20-KoelnLiebesschloesser04.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-nOa7z-DJQ-k/Uu_ukAaol1I/AAAAAAAAD1o/fi1FjcobSmI/s1600/2013-04-20-KoelnLiebesschloesser08.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://1.bp.blogspot.com/-nOa7z-DJQ-k/Uu_ukAaol1I/AAAAAAAAD1o/fi1FjcobSmI/s1600/2013-04-20-KoelnLiebesschloesser08.jpg" width="320" /></a></div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-0OKPeg_YUhA/Uu_unxAxggI/AAAAAAAAD1w/i-HF8sR3fXs/s1600/2013-04-20-KoelnLiebesschloesser10.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://1.bp.blogspot.com/-0OKPeg_YUhA/Uu_unxAxggI/AAAAAAAAD1w/i-HF8sR3fXs/s1600/2013-04-20-KoelnLiebesschloesser10.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<br />
<div class="MsoNormal" style="background: #FFFFE5; line-height: 15.75pt; margin-bottom: 3.0pt;">
<span style="color: #333333; font-family: "arial";">Wenn
wir von Liebe reden ...7</span><span style="color: #333333; font-family: "georgia";"><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="background: #FFFFE5; line-height: 15.75pt; margin-bottom: 3.0pt;">
<span style="color: #333333; font-family: "arial";">Loser
...9</span><span style="color: #333333; font-family: "georgia";"><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="background: #FFFFE5; line-height: 15.75pt; margin-bottom: 3.0pt;">
<span style="color: #333333; font-family: "arial";">Er ist
grün ...13</span><span style="color: #333333; font-family: "georgia";"><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="background: #FFFFE5; line-height: 15.75pt; margin-bottom: 3.0pt;">
<span style="color: #333333; font-family: "arial";">Holly
und die Second ...17</span><span style="color: #333333; font-family: "georgia";"><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="background: #FFFFE5; line-height: 15.75pt; margin-bottom: 3.0pt;">
<span style="color: #333333; font-family: "arial";">Destiny
...21</span><span style="color: #333333; font-family: "georgia";"><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="background: #FFFFE5; line-height: 15.75pt; margin-bottom: 3.0pt;">
<span style="color: #333333; font-family: "arial";">Das
weiße Flackern ...24</span><span style="color: #333333; font-family: "georgia";"><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="background: #FFFFE5; line-height: 15.75pt; margin-bottom: 3.0pt;">
<span style="color: #333333; font-family: "arial";">New
York,<span class="apple-converted-space"> </span>New York ...27</span><span style="color: #333333; font-family: "georgia";"><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="background: #FFFFE5; line-height: 15.75pt; margin-bottom: 3.0pt;">
<span style="color: #333333; font-family: "arial";">Mister
Fitch ...33</span><span style="color: #333333; font-family: "georgia";"><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="background: #FFFFE5; line-height: 15.75pt; margin-bottom: 3.0pt;">
<span style="color: #333333; font-family: "arial";">Am
Strand ...39</span><span style="color: #333333; font-family: "georgia";"><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="background: #FFFFE5; line-height: 15.75pt; margin-bottom: 3.0pt;">
<span style="color: #333333; font-family: "arial";">Neues
Projekt ...44</span><span style="color: #333333; font-family: "georgia";"><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="background: #FFFFE5; line-height: 15.75pt; margin-bottom: 3.0pt;">
<span style="color: #333333; font-family: "arial";">Lisa am
See ...49</span><span style="color: #333333; font-family: "georgia";"><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="background: #FFFFE5; line-height: 15.75pt; margin-bottom: 3.0pt;">
<span style="color: #333333; font-family: "arial";">Hammamunga
...55</span><span style="color: #333333; font-family: "georgia";"><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="background: #FFFFE5; line-height: 15.75pt; margin-bottom: 3.0pt;">
<span style="color: #333333; font-family: "arial";">Tarnhose
und Ramazotti ...57</span><span style="color: #333333; font-family: "georgia";"><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="background: #FFFFE5; line-height: 15.75pt; margin-bottom: 3.0pt;">
<span style="color: #333333; font-family: "arial";">Jans
Vater ...60</span><span style="color: #333333; font-family: "georgia";"><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="background: #FFFFE5; line-height: 15.75pt; margin-bottom: 3.0pt;">
<span style="color: #333333; font-family: "arial";">Markus
...64</span><span style="color: #333333; font-family: "georgia";"><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="background: #FFFFE5; line-height: 15.75pt; margin-bottom: 3.0pt;">
<span style="color: #333333; font-family: "arial";">Novemberblues
...68</span><span style="color: #333333; font-family: "georgia";"><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="background: #FFFFE5; line-height: 15.75pt; margin-bottom: 3.0pt;">
<span style="color: #333333; font-family: "arial";">Sandmann
...72</span><span style="color: #333333; font-family: "georgia";"><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="background: #FFFFE5; line-height: 15.75pt; margin-bottom: 3.0pt;">
<span style="color: #333333; font-family: "arial";">Havanna
...76</span><span style="color: #333333; font-family: "georgia";"><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="background: #FFFFE5; line-height: 15.75pt; margin-bottom: 3.0pt;">
<span style="color: #333333; font-family: "arial";">Trollbusters
...80</span><span style="color: #333333; font-family: "georgia";"><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="background: #FFFFE5; line-height: 15.75pt; margin-bottom: 3.0pt;">
<span style="color: #333333; font-family: "arial";">Ruhe
gibt es nicht ...84</span><span style="color: #333333; font-family: "georgia";"><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="background: #FFFFE5; line-height: 15.75pt; margin-bottom: 3.0pt;">
<span style="color: #333333; font-family: "arial";">Sieben
...89</span><span style="color: #333333; font-family: "georgia";"><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="background: #FFFFE5; line-height: 15.75pt; margin-bottom: 3.0pt;">
<span style="color: #333333; font-family: "arial";">Hexenadvokat
<i>(In einer kleinen Stadt in der Nähe von Frankfurt am Main -
1597) ...</i>97</span><span style="color: #333333; font-family: "georgia";"><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="background: #FFFFE5; line-height: 15.75pt; margin-bottom: 3.0pt;">
<span style="color: #333333; font-family: "arial";">Fliegen <i>(In
einer württembergischen Reichsstadt um 1770) ...</i>108</span><span style="color: #333333; font-family: "georgia";"><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="background: #FFFFE5; line-height: 15.75pt; margin-bottom: 3.0pt;">
<span style="color: #333333; font-family: "arial";">Rebellen <i>(Schubart
und Schiller auf der Festung Hohenasperg - 1782) ...</i>114</span><span style="color: #333333; font-family: "georgia";"><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="background: #FFFFE5; line-height: 15.75pt; margin-bottom: 3.0pt;">
<span style="color: #333333; font-family: "arial";">Provençalische
Leichtigkeit<span class="apple-converted-space"> </span><i>(Provencereise –
1844/1845) ...118</i></span><span style="color: #333333; font-family: "georgia";"><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="background: #FFFFE5; line-height: 15.75pt; margin-bottom: 3.0pt;">
<span style="color: #333333; font-family: "arial";">Rückreise
auf der Route Napoléon <i>(Durancetal und Col Bayard – Mai 1845) ...128</i></span><span style="color: #333333; font-family: "georgia";"><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="background: #FFFFE5; line-height: 15.75pt; margin-bottom: 3.0pt;">
<span style="color: #333333; font-family: "arial";">La
Grande Chartreuse <i>(Ausflug zum Kartäuserkloster bei Grenoble – Mai
1845)...132 </i></span><span style="color: #333333; font-family: "georgia";"><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="background: #FFFFE5; line-height: 15.75pt; margin-bottom: 3.0pt;">
<span style="color: #333333; font-family: "arial";">Predigt
auf der Grotenburg <i>(Wanderung zum Hermannsdenkmal bei Detmold –
Pfingsten 1846) ...</i>139</span><span style="color: #333333; font-family: "georgia";"><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="background: #FFFFE5; line-height: 15.75pt; margin-bottom: 3.0pt;">
<span style="color: #333333; font-family: "arial";">Revolution
in Berlin <i>(Theodor Althaus in Berlin nach dem 18. März 1848) ...</i>148</span><span style="color: #333333; font-family: "georgia";"><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="background: #FFFFE5; line-height: 15.75pt; margin-bottom: 3.0pt;">
<span style="color: #333333; font-family: "arial";">Achtundvierziger <i>(Mit
der Zeitmaschine aus der Zukunft in das Jahr 1848) ...</i>151<i> </i></span><span style="color: #333333; font-family: "georgia";"><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="background: #FFFFE5; line-height: 15.75pt; margin-bottom: 3.0pt;">
<span style="color: #333333; font-family: "arial";">Malwida
und die Märzgefallenen <i>(Malwida von Meysenbug in Berlin – April 1852)
...</i>157</span><span style="color: #333333; font-family: "georgia";"><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="background: #FFFFE5; line-height: 15.75pt; margin-bottom: 3.0pt;">
<span style="color: #333333; font-family: "arial";">Römischer
Frühling <i>(Romain Rolland besucht Malwida von Meysenbug in Rom –
Mai 1890) ...</i>164</span></div>
<div class="MsoNormal" style="background: #FFFFE5; margin-bottom: 3.0pt;">
<span style="color: #333333; font-family: "arial";">Grenzorte <i>(Franz
Kafka und Milena Jesenská in Gmünd - August 1920) ...</i>169</span><span style="color: #333333; font-family: "georgia";"><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="background: #FFFFE5; margin-bottom: 3.0pt;">
<span style="color: #333333; font-family: "arial";"><br /></span>
<span style="color: #333333; font-family: "arial";"><i>Inhalt aus:</i></span><br />
<span style="color: #333333; font-family: "arial";"><i><br /></i></span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="MsoNormal" style="background-color: white; color: #333333; font-family: Arial, Tahoma, Helvetica, FreeSans, sans-serif; line-height: 22.275001525878906px;">
<span style="font-family: "arial";"><i><a href="http://www.amazon.de/Wenn-wir-Liebe-reden-ebook/dp/B00B3HW76Y/ref=sr_1_9?s=digital-text&ie=UTF8&qid=1358706086&sr=1-9" style="color: #77002a; text-decoration: none;">Wenn wir von Liebe reden</a> (Taschenbuch (8,90 Euro und Kindle eBook 2,99 Euro)</i></span><br />
<br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><i><br /></i></span>
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><i>Fotos: Renate Hupfeld</i></span></div>
<div>
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><br /></span></div>
Renate Hupfeldhttp://www.blogger.com/profile/11345986488291317972noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1464113498939138767.post-40533169934599351482013-09-14T01:06:00.007-07:002021-04-20T11:28:49.694-07:00...und vom Hexenturm<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-tzSJhKtJs30/UjQYLKFdr1I/AAAAAAAAC4U/7vwhKK4gk5Q/s1600/Hexenturm.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="https://4.bp.blogspot.com/-tzSJhKtJs30/UjQYLKFdr1I/AAAAAAAAC4U/7vwhKK4gk5Q/s320/Hexenturm.jpg" width="249" /></a></div>
<br />
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit; font-size: medium;">Werft sie in den Turm</span></div><div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;"><span style="font-family: inherit; font-size: medium;"><br /></span></div><div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;"><span style="font-family: inherit; font-size: medium;">Nach einem Winter mit Schnee und Frost bis in den Mai wehte
endlich milde Frühlingsluft durch die offene Tür herein. Die Familie saß um den
Holztisch herum, in der Mitte eine Schüssel Getreidebrei. Lautes Geplapper und
helles Kinderlachen. Jeder schob mit dem Löffel seinen Anteil zu sich heran,
der Vater den größten. Die Kleinen beeilten sich, damit sie auch genug bekamen.
Peter saß auf Margreths Schoß. Er lutschte an einem Stück Brot und bekam von
der Mutter ab und zu einen Löffel in den Mund geschoben. Gänse liefen herum,
versuchten herunterfallende Brocken zu erhaschen.<br />
Plötzlich sprang Margreth auf und setzte das Kind ihrer Ältesten auf den Schoß.
Der Kleine begann jämmerlich zu weinen und streckte die Ärmchen nach ihr aus.<br />
„Was ist los mit dir, Frau?“, fragte Bauer Feldmann.<br />
„Schau doch da.“ <br />
Zwei Männer kamen durch das Feld auf das Haus zu. Margreth rannte zur Leiter,
stieg hinauf und versteckte sich im Heu. Dazu hatte sie allen Grund, wurde sie
doch von den Leuten im Dorf argwöhnisch beobachtet, seitdem Anna Faust in der
peinlichen Befragung ausgesagt hatte, sie sei zusammen mit ihr beim Hexentanz
gewesen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit; font-size: medium;">Bauer ging zur Tür und wurde sofort heftig zur Seite
geschubst. Der Dorfbüttel war das. Der
hastete an ihm vorbei und kletterte auf den Heuboden, wusste er doch, wo er zu
suchen hatte.<br />
„Wir haben Anweisung, deine Frau zum Schloss zu bringen“, sagte der Wirt, der
nun auch hereingekommen war. „Das Hofgericht erwartet sie.“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit; font-size: medium;">„Aber …“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit; font-size: medium;">„Kein Aber, Mann. Sie ist der Zauberei verdächtig. Anweisung ist
Anweisung.“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit; font-size: medium;">Peter schrie laut auf, als die Mutter nach draußen gestoßen wurde.
Die hörte ihn noch lange weinen, als sie sich vom Haus entfernte. Auch ihr
liefen die Tränen über das Gesicht. Zwischen den zwei Bewachern torkelte sie
den weiten Weg über die Felder, durch das Stadttor und dann direkt zum Schloss.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit; font-size: medium;"><br /></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit; font-size: medium;">Der Büttel schob sie in einen großen dunklen Raum mit braunen
Butzenscheiben. Beim Hofmeister erstattete er Bericht. Der saß inmitten der
vier Männer des Hofgerichts am Tisch auf einem Podest. Mit starren Mienen
blickten sie herab auf die zitternde Frau. <br />
„Margreth, Hans Feldmanns Frau, geboren vor dreiunddreißig Jahren. Warum hast
du dich auf dem Heuboden versteckt, als der Dorfbüttel und der Wirt dich holen
wollten?“, begann der Hofmeister das
Verhör. <br />
„Wollte Futter für das Vieh holen.“<br />
„Red keinen Unsinn. Was ist mit den Kühen des Schultheißen, von denen jedes Mal
eine verendet ist, wenn du ihm zwischen das Vieh gelaufen bist?“<br />
„Weiß nicht.“<br />
„Und mit dem Pferd vom Brückenschmied, das rasend geworden und über die
Stalltür gesprungen ist, weil du es verzaubert hast?“<br />
„Kann nicht zaubern.“<br />
„Dann willst du wohl auch abstreiten, dass du deiner Tochter Magdalene das
Zaubern beigebracht hast?“<br />
„Sag doch, ich kann nicht zaubern.“<br />
„Warum hast du dann im Feld zu ihr gesagt, wenn du gewusst hättest, wie man mit
den Zauberischen umgeht, würde sie das Zaubern nie von dir gelernt haben?“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit; font-size: medium;">„Hab ich nicht.“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit; font-size: medium;">„Der Sauhirt hat’s gehört.“<br />
„Der Sauhirt ist ein Lügner“, sagte Margret. <br />
„Überleg dir gut, was du sagst. Wie erklärst du dir, dass die Anna Faust
behauptet, ihr wärt zusammen beim Hexentanz gewesen?“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit; font-size: medium;">„War nie beim Hexentanz.“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit; font-size: medium;">„Beantworte meine Frage.“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit; font-size: medium;">„Hat einen Zorn auf mich gehabt.“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit; font-size: medium;">„Und warum hat diese Hexe bis zu ihrem Tod auf dem Scheiterhaufen
behauptet, du seiest dabei gewesen beim Tanz mit dem Satan?“ <br />
„Weiß nicht warum.“<br />
„Dir soll schon noch was einfallen“, schimpfte der Mann und winkte den Büttel
herbei. „Werft sie in den Turm.“<br />
<!--[if !supportLineBreakNewLine]--><br />
<!--[endif]--><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit; font-size: medium;">*<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit; font-size: medium;"><br /></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit; font-size: medium;">Im Pfarrhaus hatte die Winterkälte die Mauern noch nicht ganz
verlassen. Dorothea hatte die Dienstmagd angewiesen, den Kachelofen anzuheizen.
Er verbreitete eine wohlige Wärme in Stube und Arbeitszimmer. Johannes wollte
seine Predigt für den nächsten Sonntag vorbereiten. Er saß an seinem
Schreibtisch aus dunklem Holz und schaute hinaus auf den Marktplatz. Rechts die
Kirche, gegenüber das Schloss. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit; font-size: medium;">Zwei Jahre war es jetzt schon her, seit der Graf ihn in die Stadt
geholt hatte, um den Menschen die reformierte Lehre zu predigen. Jedoch hatte
er sich die Arbeit als Pfarrer an diesem Ort nicht so schwierig vorgestellt.
Was sollte er den Menschen predigen, da sie gerade mit Mühe und Not den langen
Winter überstanden hatten? Nach einem kalten verregneten Sommer mit
nachfolgenden Missernten hatten sie nicht genug zu essen und große Mühe, Futter
für die Tiere aufzutreiben. So machte ihnen auch das Viehsterben zu schaffen.
Und auf die neue Ernte mussten sie nun erst einmal lange warten. Wo war der
barmherzige Gott, fragten sie sich. Konnte er das den Menschen verdenken? Sie
litten bitterste Not.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit; font-size: medium;">An diesem Tage fiel es Pfarrer Johannes besonders schwer, seine
Gedanken für die Predigt zu ordnen. Seitdem sie Margreth Feldmann wegen Hexerei
in den Turm gebracht hatten, schlief er kaum eine Nacht. Sie schreckten doch
vor nichts zurück. Bilder aus seiner Kindheit ließen ihn nicht los. Dichtes
Gedränge auf dem Marktplatz. Eine junge Frau mit zerzausten Haaren,
festgebunden auf einem Karren. Das Gegröle der Leute. ‚Hexe mit ihrer
Teufelsbrut’ und ‚Brennen muss sie’. Als der Karren ganz nah an ihm vorbei
holperte, sah er, dass sie schwanger war. Mit unermesslicher Trauer im Gesicht
blickte die Frau ihn an. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit; font-size: medium;">Nun war er ein erwachsener Mann und noch immer waren diese
schrecklichen Geschehnisse weit verbreitet. Gerade vor einigen Tagen hatte man
Anna Faust mit großem Spektakel auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Wie kam es
nur, dass die Menschen einander derartige Grausamkeiten zufügten? Nirgendwo in
der Bibel stand, dass sie das tun sollten. Und in diesem Buch kannte er sich
bestens aus. Es lag vor ihm, die wichtige Stelle für die Sonntagspredigt
bereits aufgeschlagen: Tut Ehre jedermann, habt die Brüder lieb, fürchtet Gott
und ehret den König. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit; font-size: medium;">Hört nicht auf Verleumdungen und Lügen, würde er den Menschen
predigen. Manche wollen ihren Mitmenschen schaden mit üblem Gerede und falschen
Anschuldigungen. Verurteilt niemanden zu Unrecht. Du sollst kein falsches
Zeugnis geben, spricht der Herr. Glaubt nicht alles, was die anderen über
jemanden erzählen. Guckt euren Nächsten an und ihr werdet sehen, er ist wie
ihr. Die Wahrheit findet ihr in seinem Gesicht und nicht in den bösen Worten
mancher Lügner. Die haben nichts anderes im Sinn, als den Sonnenschein zu
verdunkeln. Sie sollen daran denken, dass sie dabei auch sich selbst das Licht
wegnehmen. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit; font-size: medium;">„Du solltest eine Pause machen, Johannes.“ Dorothea stand in der
Tür. <br />
„Ist es schon so weit, Frau?“ <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit; font-size: medium;">„Zeit zum Abendessen. Ich kann jetzt auch eine Mahlzeit gut
vertragen, hab ich doch zusammen mit Agnes den ganzen Nachmittag im Pfarrgarten
die Erde gelockert.“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit; font-size: medium;">„Ja, das schöne Frühlingswetter, jetzt muss man den Boden
vorbereiten. Pass nur auf, dass du dich nicht übernimmst.“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit; font-size: medium;">„Morgen werden wir mit der Aussaat beginnen. Dann komm jetzt
herüber, Johannes.“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit; font-size: medium;"><br /></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit; font-size: medium;">*<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit; font-size: medium;"><br /></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit; font-size: medium;">Der Mond schien in die Kammer. Dorothea saß im Bett und schaute zu
ihrem Mann. Sie war aufgewacht, weil der sich unruhig hin- und herwälzte.<br />
„Kannst du nicht schlafen?“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit; font-size: medium;">„Ich denke die ganze Zeit an die Frau von Bauer Feldmann. Vor
einigen Tagen haben sie sie in den Turm gebracht.“<o:p></o:p></span></div>
<span style="font-family: inherit; font-size: medium;"><br />
</span><div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit; font-size: medium;"><span>„Eine Zauberische, sagen sie auf dem Marktplatz. Das Vieh vom
Brückenschmied und vom Schulzheißen hat sie tot gezaubert.“<o:p></o:p></span><br />
<span><br /></span>
<span>[...]</span></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit; font-size: medium;"><br /></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit; font-size: medium;">Aus: <a href="https://www.amazon.de/Wenn-wir-Liebe-reden-ebook/dp/B00B3HW76Y/ref=sr_1_9?s=digital-text&ie=UTF8&qid=1358706086&sr=1-9">Wenn wir von Liebe reden</a></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
Renate Hupfeldhttp://www.blogger.com/profile/11345986488291317972noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1464113498939138767.post-54418433721874272882013-09-09T01:45:00.005-07:002021-04-20T11:27:27.492-07:00...und von Käthes Kriegstrauma<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-89a2iXIGt5I/Ui2J9eZS-yI/AAAAAAAAC1U/nwPd2fKLeIE/s1600/GehwagenStammheim.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="339" src="https://3.bp.blogspot.com/-89a2iXIGt5I/Ui2J9eZS-yI/AAAAAAAAC1U/nwPd2fKLeIE/s320/GehwagenStammheim.jpg" width="640" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit; font-size: medium;">Ruhe gibt es nicht</span></div><div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;"><span style="font-family: inherit; font-size: medium;"><br /></span></div><div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;"><span style="font-family: inherit; font-size: medium;">Wieder so ein Horrorszenario im Fernsehen. Sie mag gar nicht mehr
hinschauen, doch unerbittlich dringen die Bilder mit den Nachrichten in ihr
Wohnzimmer. Dort, wo Straßen waren, liegen leblose Körper im Schutt. Einer wird
in einem verschmutzen Tuch zum Ambulanzwagen gebracht. Helfer im Laufschritt.
Zwischen den Trümmern ein weinendes Kind. Viele sind noch verschüttet. Das hat
sie doch alles selbst erlebt. Wann gibt es endlich Ruhe? Immer wieder diese
Panik. Sirenengeheul, zum Bunker hetzen, das Brummen der Bombenflieger, ja noch
hineinkommen, bevor die Eisentür verschlossen ist. Donnern, wieder Donnern,
noch einmal und noch einmal. Der Bunker bebt, schwankt entsetzlich. Alle
schreien. Wo ist Jupp? Totenstille in der Stadt. Jupp unter den Trümmern. Nein,
nein, das will sie nicht. Das braucht sie nicht. Zitternd greift sie neben sich
nach der Fernbedienung. Auf dem anderen Kanal sieht es nicht besser aus. Sie
haben nur noch das, was sie am Körper tragen. Eine Frau kauert auf einem
Trümmerfeld, wo vorher ein Haus stand. Uralte Frau. Nie mehr findet sie einen
Weg, hat nicht einmal mehr Kraft für Tränen. Was heißt Interessen der Konfliktparteien,
Herr Professor? Die finden doch immer Gründe. Woher haben sie die Waffen? Nein,
nein, nein, das hört nie auf. <br />
Sie schaltet den Fernseher aus, sitzt schweigend im Sofa und starrt auf den
dunklen Bildschirm. Wieder so ein schrecklicher Tag. Das geht nie vorbei. Sie
will nur noch Ruhe. <br />
Das Telefon. <br />
Nicht jetzt. <br />
Jetzt nicht, Verena. Ich kann nicht telefonieren, das musst du einsehen. Heute
nicht. Ich weiß, du wolltest nach dem Abendessen anrufen, das hattest du
versprochen, es war auch so vereinbart. Vorher hast du es nicht geschafft,
musstest lange arbeiten heute. Aber ich kann nicht. Ja, ja, extra große
Buchstaben und Zahlen auf den Tasten, ich weiß. Alles wunderbar zu erkennen. So
einfach jetzt. Das hast du richtig fein gemacht, sag ich doch. Eine wahre Perle
bist du, kümmerst dich um alles. Du meinst es so gut, keine Frage. Aber es geht
wirklich nicht. <br />
Nicht jetzt. <br />
Nicht heute. <br />
Ob alles in Ordnung ist? Sicher, es geht mir gut. Sehr gut sogar. Glaube mir.
Wunderbar geht’s mir. Gegessen? Was für eine Frage. Klar hab ich gegessen. Ein
paar Zwiebäcke. Zum Kochen hatte ich gar keine Zeit heute. Morgen wieder. Ganz
gewiss mach ich das morgen. Keine Panik. Ich weiß doch selbst, dass ich essen
muss. Wenn ich leben will, muss ich essen. Getrunken hab ich auch, obwohl ich
eigentlich gar keinen Durst habe. Den Rest von dem roten Saft, den du
mitgebracht hast, ich weiß nicht mehr wann. Nein, du musst nicht vorbeikommen.
Heute nicht. Auf keinen Fall heute. Mach dir keine Sorgen. Es ist alles hier, was
ich brauche. Die Medikamente kannst du mir beim nächsten Mal mitbringen, für
heute reichen sie auf jeden Fall, beste Verena. Wenn ich dich nicht hätte!
Wäsche? Ja, ja, Nachthemd und Schlüpfer hab ich gewaschen, wie du gesagt hast,
die Sachen liegen noch in der Badewanne. Ja, das Bücken. Nein, ich schaffe das
schon allein. Morgen komme ich dazu, auswringen und auf den Wäscheständer
hängen. Ich muss mich ja nicht beeilen. Zeit habe ich doch genug, den ganzen
langen Tag. So viel Zeit. Ich passe schon auf, dass ich nicht wieder stürze.
Seniorennotruf, höre ich dich wieder sagen. So ein technisches Ding um den
Hals? Ich glaub’s dir wohl. Du kannst es aber auch nicht lassen. Immer wieder
fängst du davon an. So weit bin noch nicht, noch lange nicht. Ich schaffe das
noch gut alleine. Sogar sehr gut, das siehst du doch selbst. <br />
Lege den Hörer auf, Verena, heute wird das nichts mit uns am Telefon. <br />
Soziale Kontakte? Ha, dein Lieblingsthema! Soziale Kontakte! Die Formulierung
liebst du wohl über alles. Denk doch mal nach! Ist denn noch einer da von der
Kegelrunde und vom Canasta? Keiner mehr. Auch in der Straße. Keiner mehr da.
Das weißt du ganz genau und fragst trotzdem immer wieder. Immer wieder dieses
Thema. Wo sind sie denn, die sozialen Kontakte? Alle weg. Das hast du wohl ganz
vergessen. Oder du willst es nicht wahrhaben. In anderen Dingen bist du doch so
helle, aber an dem Punkt bist du begriffsstutzig. Schon mal die Totenglocke
gehört? Heute wieder, ich wohne ja nahe genug am Friedhof. Sensenmann hat sie
alle mitgenommen. Wer weiß, wohin. Wie oft muss ich dir noch erklären, was das
bedeutet? Es bedeutet, ich habe nur noch dich, Verena. Nur dich und sonst
niemanden. Wir telefonieren doch jeden Tag und du kommst vorbei, wenn ich das
möchte. Das reicht mir völlig. Ich habe keine Langeweile. Der Fernseher ist da
doch noch. Na gut, heute gibt’s kein gescheites Programm. Das kommt schon mal
vor. Am Samstag gab’s meine zwei Freunde, so schnuckelig in ihren weißen
Anzügen, hab ich dir doch erzählt. Das ist Musik für’s Herz. Ja, die CD war ein
schönes Geschenk, aber noch besser ist es, wenn ich diese Amigos auch sehe.
Meine Freunde. Wie sie mich anlächeln, als würden sie extra für mich singen,
vor allem Karl-Heinz mit der Gitarre. Demnächst bin ich wieder dabei und
klatsche mit. Heute nicht. Gib’s auf, Verena. Nein, nein und nochmals
nein! Leg den Hörer auf. Zum Telefon
kann ich jetzt nicht gehen. Wirklich nicht. Heute brauche ich mal Ruhe. Das
musst du einsehen. Nichts als Ruhe. Endlich Ruhe. Das verstehst du doch. Ich
weiß, dass du das verstehst.<br />
Das Telefon ist still. Tante Käthe ist auf dem Klo, wird Verena denken. Später
wird sie es noch einmal versuchen. Das kann eine Weile dauern, Verena ist
hartnäckig. Doch Käthe wird auch später nicht telefonieren. Heute will sie nur
noch ins Bett. <br />
Sie versucht auf die Beine zu kommen, sackt aber immer wieder zurück in ihre
Sofasitzkuhle, müsste dringend höher sitzen, damit sie von ihrem Fernsehplatz
besser aufstehen kann. Ein Kissen auf dem Sofa wäre gut, so eins von diesen
Keilkissen. Verena hat das schon vor Wochen vorgeschlagen, gestern erst wieder
am Telefon. Sie hat sogar schon eins besorgt und wollte es eigentlich heute
vorbeibringen, zusammen mit dem Toilettensitz, damit auch da das Hochkommen
einfacher wird. Doch heute geht das auf gar keinen Fall. In ein paar Tagen
vielleicht. Irgendwann einmal. Nicht heute. So wichtig ist das nicht. <br />
Immer dieses Zittern. <br />
Gestützt auf den Stock schleppt sie sich in die Küche. Die Beine machen nicht
mehr mit, sie gehorchen einfach nicht. Ihre Nervchen, hat der Doktor gesagt.
Was ist nur mit ihren Nervchen? Beruhigung braucht sie, ihre Pillen, damit
endlich dieses Zittern aufhört. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit; font-size: medium;">Am Spülbecken füllt sie das Wasserglas. Dann einige Schritte zum
Schrank. Die kleinen weißen Dinger. Wenn sie die nicht hätte. Ein paar Tage
reichen sie noch. Dann bringt Verena neue aus der Apotheke. Liebste Verena. Was
würde sie nur tun ohne ihre Nichte? Schrecklich wäre das. Überhaupt kein Leben.
Für dieses Goldstück kann sie ihrer Schwester noch immer dankbar sein. Kein
Wunder, dass sie immer so stolz war auf dieses Kind, allen Grund hatte sie
dazu. Ein wunderbares Kind. Auch ihr Kind. Das Kind von Grete und Käthe. Zwei
Frauen, ein Kind und keine Männer. Jupp unter Trümmern, Rudi nie mehr wieder
gekommen. Irgendwo verscharrt, in Merefa. Heldentod im Süden der Ostfront. Ein
Pfundskerl war Rudi. Verena ist ihm so ähnlich. Der verflixte Plastikrand.
Warum steckt der Deckel immer so fest? Die Dinger rappeln im Glas und sie kommt
nicht ran. Gottlob noch so viele darin. <br />
Dieses verdammte Zittern. <br />
Nicht nervös werden. Mit den Fingernägeln geht’s vielleicht. Warum hat sie den
Verschluss nur so fest hineingedrückt gestern? Sie braucht doch diese
verdammten Dinger, muss es schaffen. Unbedingt. Dabei auch noch den lästigen Stock
festhalten, damit er nicht umkippt, auf die Fliesen fällt und sie dann
stolpert, wenn sie ihn aufheben will, alles versucht, das aber trotzdem nicht
schafft, vielleicht sogar das Übergewicht kriegt und dann wieder auf dem
Küchenboden liegt, hilflos wie ein Käfer auf dem Rücken, so lange, bis ihr nach
vielen Stunden jemand helfen kann. Vielleicht. <o:p></o:p></span></div>
<span style="font-family: inherit; font-size: medium;"><span style="line-height: 150%;">Nein, das darf nicht passieren. Wie sie dieses lange Ding hasst!
Sie lehnt vorsichtig den Knauf gegen eine Schrankschublade, an eine Stelle, wo
sie ein wenig offen steht, das gibt Halt, will das sperrige Teil mit den Beinen
fixieren. Kaum möglich mit ihren Zitterknien. Was für ein Elend mit den Beinen. </span><br />
</span><div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit; font-size: medium;">
Wie soll das nur noch weiter gehen? <br />
Demnächst sollte sie doch den Gehwagen benutzen. Sie wollte ihn eigentlich gar
nicht in der Wohnung haben. Verena hat ihn trotzdem mitgebracht. Geschimpft hat
sie mit ihrer Nichte, doch die war hartnäckig, hat ihn nicht wieder
mitgenommen, sondern in die dunkle Ecke im Flur gestellt. So hartnäckig. Jetzt
wäre er eine richtige Hilfe. Sie müsste ihn nicht die ganze Zeit festhalten wie
den kippeligen Miststock oder mühsam irgendwo anlehnen, würde einfach die
Bremse feststellen, damit er nicht wegrollt, könnte sogar im Korb etwas ablegen
und sich jetzt kurz auf den schwarzen Steg setzen und alles in Ruhe machen. Und
sie könnte endlich mal wieder eine Runde mit Verena spazieren gehen ohne Angst
hinzufallen. Sorry, Verena, du hast recht gehabt. Vielleicht sollte ich über
deine Idee mit dem Seniorennotruf auch mal nachdenken. Verzeih mir, du liebes
hartnäckiges Kind. Es dauert manchmal sehr lange, bis ich etwas einsehe.
Halsstarrig war ich schon immer, das hat deine Mutter auch immer geärgert. Es
ist noch schlimmer geworden mit mir. Da bist du doch richtig geduldig. Dabei
bist du auch nicht mehr die Jüngste. Ich sollte doch langsam vernünftiger
werden. Sie ruckelt und zerrt am Verschlussdeckel, so kräftig, dass sie Angst
hat, der wertvolle Schatz würde auf den Boden fallen. Ja nicht! Die Katastrophe
wäre das. Der Deckel gibt nach. Endlich! Alles gut gegangen. Nur die Ruhe. Sie
schüttet sich ein paar von den weißen Pillen in die zittrige Hand. Heute nimmt
sie mal wieder zwei oder drei, oder auch mehr. Wunderbar!<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit; font-size: medium;"><br /></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit; font-size: medium;"><span>Leseprobe aus:</span><br />
<span><a href="http://www.amazon.de/Wenn-wir-Liebe-reden-ebook/dp/B00B3HW76Y/ref=sr_1_9?s=digital-text&ie=UTF8&qid=1358706086&sr=1-9">Wenn wir von Liebe reden</a> (Kindle)</span><br />
<br /></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: inherit; font-size: medium;"><br /></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
Renate Hupfeldhttp://www.blogger.com/profile/11345986488291317972noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1464113498939138767.post-77117033642313750492013-08-18T11:58:00.002-07:002022-08-20T00:32:28.365-07:00...und von der UnSichtBar<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-jkazGuGOmX8/UhEYSu2cEEI/AAAAAAAACrw/TgzccAcQJPw/s1600/KoelnLiebesschloesser.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="296" src="https://3.bp.blogspot.com/-jkazGuGOmX8/UhEYSu2cEEI/AAAAAAAACrw/TgzccAcQJPw/w400-h296/KoelnLiebesschloesser.jpg" width="400" /></a></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;"><span style="font-family: "arial";"><br /></span></div><div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";">Mister Fitch</span></div><div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;"><span style="font-family: "arial";"><br /></span></div><div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;"><span style="font-family: "arial";">[...]</span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";">Ich tastete vorsichtig entlang des Tellers über Messer. Gabel und
Serviette, wie der gute Geist es mir geraten hatte, fand das Suppentöpfchen
mittig hinter dem Teller, fasste die beiden Henkel, führte es ohne zu Kleckern
an den Mund und schlürfte genüsslich. Wunderbar. Hier sah mich ja niemand. Dann
stellte ich es vorsichtig an seinen Platz zurück, damit der Geist der
Finsternis es nachher abräumen konnte. Jetzt krabbelten meine Finger zum
Weinglas hinter dem Teller rechts. Ich einen Schluck aus dem Glas und spürte
Wärme sich wohlig in meinem Körper ausbreiten. Ein viel versprechendes Menü
hatte ich an der Rezeption bestellt, die weiteren Speisen würde man mir
hoffentlich nicht zu schnell hintereinander servieren. Nach einem anstrengenden
Arbeitstag hatte ich dieses Nurfürmichsein mehr als verdient. Der Trubel in den
Messehallen, die vielen Gesichter, Gespräche, das ständige Lächeln, das sich im
Laufe des Tages in meinem Gesicht festgesetzt hatte, als könnte es niemals
enden. Ich schob die Mundwinkel nach unten, dann in die Breite, zog den Mund
quer zu einem breiten Grinsen, klimperte mit den Augen und bewegte die Brauen
hoch und runter. Dieses Grimassenspiel machte ich eine ganze Weile. Wie gut das
tat. Einfach nicht mehr funktionieren.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";">Der zweite Gang wurde hinter den Teller gestellt. Das Tasten
danach war schon fast ein bisschen Routine. Zucchini, Gurken, Paprika und
Karotten, mundgerecht in Streifen. Das Besteck ließ ich beiseite, griff zu und
steckte die vitaminreichen knackigen Sticks nacheinander in den Mund. <br />
Doch in dem Moment war es auch schon vorbei mit der Entspannung.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";">„Vergiss nicht den Dipp!“, ermahnte ein Gegenüber am Tisch.<br />
War das nicht wie verhext? Einfach so tun, als hätte ich nichts gehört. Warum
sollte denn ausgerechnet ich gemeint sein? Saßen doch genug Leute um mich herum
und quatschten nach Herzenslust, viel lauter als in jedem anderen Restaurant.
Doch der Typ war hartnäckig.<br />
„Mit Avocado“, meinte er.<br />
„Ja, ja, ja! Bereits bemerkt.“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";">„Ausschließlich natürliche Zutaten, Knoblauch ist auch drin.“<br />
Hätte ich auch ohne seinen Hinweis gerochen. Apropos riechen. Mein Gegenüber
roch verdammt gut, ganz eindeutig Fierce, war wohl auch Shoppen auf der Fifth.<br />
„Schmeckt doch gleich besser mit Dipp, das musst du zugeben. Was bist du für
eine?“<br />
„Viel unterwegs“, antwortete ich. „Heute mal in Köln. Touristikmesse. Vielen
Leuten vieles erzählt. Den ganzen Tag über gelächelt. Alles gegeben.
Ausgepowert. Nur noch Ruhe ist angesagt.“<br />
„Da bist du hier richtig", meinte der Schlaumeier. "Hier kannst du
dich mal hängen lassen."'<br />
Die Seele baumeln lassen, meinte er wohl. Ich ließ den Kopf baumeln. Doch
Mister Fitch kannte keine Gnade. </span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";">[...]</span><br />
<span style="font-family: "arial";"><o:p></o:p></span><br />
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";">Hatte
er mich schon berührt? Warum musste er auch einen so verdammt guten Duft
verströmen? New York. Abercrombie & Fitch. Shoppingerlebnis der besonderen
Art. Schlange stehen auf der Fifth, endlich herangewunken werden, vorbeihetzen
an zwei durchgestylten Hereinlassern und dem gut gebauten Jüngling mit nacktem
Oberkörper im Eingang, hinein in die abgedunkelten, discobeatbeschallten,
parfumduftenden Gänge, die sich über drei durch schwach beleuchtete Treppen
erreichbare nicht allzu große Ebenen erstrecken und sich im Gedränge zwischen
Tischen und Warenregalen hindurchschieben, bis man wieder in der Schlange
steht, diesmal an der Kasse, um mit der schönsten Papiertragetasche der Welt,
aus der Polos, Kapuzenpullis, Hemden und T-Shirts duften wie Mister Fitch,
hinauszugehen auf die Fifth Avenue, wo sie noch immer Schlange stehen, um hineinzukommen
in dieses Shoppingparadies.<br />
Die Wörter flogen über dem Tisch hin und her. Jimi Hendrix. </span><span lang="EN-GB" style="font-family: "arial"; mso-ansi-language: EN-GB;">Janis Joplin. Cat
Stevens. Whitney Houston, Robbie Williams, Silbermond und Jan Delay. </span><span style="font-family: "arial";">Udo Lindenberg beim Echo. Luxuslärm in der
Batschkapp. Auftritt in Berlin. Muss ich demnächst wieder hin. Volles Haus. </span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";">[...]<br />
<!--[if !supportLineBreakNewLine]--><br />
<!--[endif]--><o:p></o:p></span></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";">Leseprobe "Mister Fitch" aus </span><br />
<br />
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><a href="http://www.amazon.de/Wenn-wir-Liebe-reden-ebook/dp/B00B3HW76Y/ref=sr_1_9?s=digital-text&ie=UTF8&qid=1358706086&sr=1-9">Wenn wir von Liebe reden</a> (Kindle eBook)</span><br />
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><a href="http://www.amazon.de/gp/offer-listing/1482507188/ref=tmm_pap_new_olp_0?ie=UTF8&condition=new&qid=1358706086&sr=1-9">Wenn wir von Liebe reden </a>(Taschenbuch)</span><br />
<span face=""arial" , "helvetica" , sans-serif"><br /></span></div>
Renate Hupfeldhttp://www.blogger.com/profile/11345986488291317972noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1464113498939138767.post-89952589538004721072013-08-12T21:28:00.003-07:002021-04-19T23:57:32.195-07:00...und vom entsorgten Vater<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-74zW461FT2c/Ugm1F0cpbyI/AAAAAAAACrA/5Vt48uQ4Tw4/s1600/AmStrand.JPG" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="300" src="https://1.bp.blogspot.com/-74zW461FT2c/Ugm1F0cpbyI/AAAAAAAACrA/5Vt48uQ4Tw4/s400/AmStrand.JPG" width="400" /></a></div>
<br />
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt; line-height: 150%;">Am Strand</span></div><div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;"><span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt; line-height: 150%;"><br /></span></div><div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;"><span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt; line-height: 150%;">Graue Wolken zogen schnell, verdeckten den
Mond und gaben ihn wieder frei. Er hielt es drinnen nicht mehr aus, ging hinaus
an den Strand und lief am Wasser entlang. Das aufgewühlte Meer konnte das
Brodeln in seinem Innern nicht übertönen.<u1:p></u1:p><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt; line-height: 150%;">Diese falsche
Schlange. Alles hatte sie kaputt gemacht. Sein Leben zerstört. Weggeschmissen
wie einen alten Fußabtreter. Ausgetauscht.<u1:p></u1:p><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt; line-height: 150%;">Ein Mann mit Hund
kam ihm in der Dunkelheit entgegen.<span class="apple-converted-space"> </span><br />
Feinde, überall Feinde!<br />
Kalt war es hier. Woher kam die Kälte?<u1:p></u1:p><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt; line-height: 150%;">Blonde Haare vor
ihm. Weiße Turnschuhe. Eine Joggerin. Sie bemerkte ihn nicht. Er lief hinter
ihr her.<br />
Ich krieg dich, du verdammtes Miststück. Jürgen heißt der also. Nimmt der dir
nicht die Luft zum Atmen, du Schlampe? Wie macht er das? Kann er dich besser ficken,
du Nutte? So ist das also. Und was war auf Sylt? Als ich die Kinder nicht sehen
durfte? Meinen Urlaub verschieben musste? Da war Jürgen doch auch dabei.
Familie Sonnenschein auf Sylt, schöne Idylle. Und dieses Spielchen soll ich
finanzieren, mit meinem Geld? Die Tour werde ich euch vermiesen. Gründlich! Er
holte die Frau ein, machte einen Sprung und packte zu. Sie fielen in den Sand.
Robert umklammerte sie. Doch sie war stark, drehte sich um und riss an seinen
Haaren. Er packte ihre Arme und presste ihren Körper in den nassen Sand. Eine
Welle zog ihn mit der Frau ins Wasser. Sie drückte ihn von sich. Er versuchte
sie festzuhalten und ihr Gesicht unter Wasser zu tauchen. Sie schlug nach ihm,
trat ihm kräftig zwischen die Beine und konnte sich losreißen. Den Schmerz
spürte er kaum. Er kämpfte sich aus der Brandung auf den Sand und lief hinter
ihr her. Doch sie war schon zu weit weg. In das Tosen hinein brüllte er ihr
nach. „Lauf nur weiter mit deinen lächerlich weißen Turnschuhen, du mieses
Stück. Das nützt dir gar nichts. Ich krieg dich doch.“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt; line-height: 150%;"><br /></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial"; font-size: 11pt; line-height: 150%;">Leseprobe aus <a href="http://www.amazon.de/Wenn-wir-Liebe-reden-ebook/dp/B00B3HW76Y/ref=sr_1_9?s=digital-text&ie=UTF8&qid=1358706086&sr=1-9">Wenn wir von Liebe reden</a></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
Renate Hupfeldhttp://www.blogger.com/profile/11345986488291317972noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1464113498939138767.post-45132219191678141202013-08-11T04:33:00.002-07:002021-04-20T00:21:43.930-07:00...und vom Wandern auf der 666 <div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";"><br /></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";"><br /></span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-NJR6Pg3N78c/Ugd1YyYdeEI/AAAAAAAACqg/tNsKRUH5YcA/s1600/P7300171.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="300" src="https://2.bp.blogspot.com/-NJR6Pg3N78c/Ugd1YyYdeEI/AAAAAAAACqg/tNsKRUH5YcA/s400/P7300171.JPG" width="400" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-H3YFJr5Ks98/Ugd2jPofgOI/AAAAAAAACqw/JlaVjWarbW4/s1600/P8030472.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="300" src="https://2.bp.blogspot.com/-H3YFJr5Ks98/Ugd2jPofgOI/AAAAAAAACqw/JlaVjWarbW4/s400/P8030472.JPG" width="400" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";">Wir befanden uns auf einem wahnsinnig schmalen Pfad entlang einer
Felswand, als Lisa sich plötzlich umdrehte, kreidebleich, nach meiner Hand
griff und versuchte, sich an mir festzuhalten. „Hilf mir, Martin, ich kann
nicht weiter.“ <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";">„Bleib ganz ruhig, bitte. Kopf hoch und geradeaus schauen.“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";">Saugefährlich war die Situation. Da stand ich nun mit Lisas
zitternder Hand in meiner und hatte plötzlich selbst Mühe, das Gleichgewicht zu
halten. Links ging es fast senkrecht hinunter und rechts gab auch keinen Halt.
Ich machte das, was ich ihr geraten hatte, schaute nach vorne.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";">„Pass auf, Lisa. Wenn ich jetzt deine Hand loslasse, gehst du ganz
vorsichtig einen Schritt, okay?“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";">„Kann ich doch nicht.“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";">„Kannst du, mach nun.“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";">„Hilfe“, schluchzte sie und fing richtig an zu heulen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";">„Jetzt reicht’s“, brüllte ich. „Sollen wir beide in den Abgrund
stürzen? Geh! Sofort!“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";">Ich atmete auf, als sie meine Hand losließ und ein Schrittchen
wagte. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";">Was war nur mit ihr los? Niemals hätte ich mit derartigen
Schwierigkeiten gerechnet, als ich diese Tour mit ihr plante. Beim Skifahren
war ihr kein Berg zu hoch und kein Hang zu steil. Was war denn im Sommer
anders? <br />
Gottlob war diese Felsumrundung irgendwann zu Ende und Lisa bekam ihre Panik in
den Griff. Wir mussten noch einen Gebirgsbach überqueren, indem wir von Stein
zu Stein sprangen, und ein ziemlich ausgedehntes Geröllfeld mit einigermaßen
erträglichem Gefälle. Immerhin kamen wir mit heilen Knochen oben am See an,
unserem Übernachtungsziel. Die Hochalm hatten wir ganz für uns alleine.
Schweigend lagen wir im Gras zu Füßen des Felsmassivs, das wir in zwei Tagen
umwandern wollten. Zunächst stand die Sonne noch über den beiden Gipfelzacken.
Doch als sie plötzlich hinter dem Berg verschwand, lag unser schönes Plätzchen
im Schatten. Es wurde sofort kühl und wir bauten unser kleines Zelt auf. Lisa
hatte sich nach dem Aufstieg erstaunlich schnell erholt und half mir.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";">„Mach es dir schon mal drinnen bequem. Ich hole Wasser und dann
gibt es Tee“, sagte ich, nahm meine Feldflasche und ging los. Nach
Informationen im Wanderführer sprudelte aus den Felsen eine Quelle in den See.
Es war ein Stückchen zu laufen, doch ich fand keine Wasserstelle, auch nicht,
als ich über Gesteinsbrocken ein Stück nach oben kletterte. Ich horchte. Da war auch kein Plätschern zu hören. Einige
Meter über mir begann schon der Gletscher und ich entdeckte den Eingang zu
einer Höhle. Ein weißes Gebilde hing von der Decke herunter, vielleicht ein
Eiszapfen, doch konnte ich das aus der Entfernung nicht genau erkennen.
Jedenfalls war das wohl eine der Eishöhlen, von denen der Mann in der
Dorfkneipe erzählt hatte, in der wir den Abend vorher verbracht hatten. Eine
wahre Horrorstory übrigens. Die Quelle fand ich jedenfalls nicht, hörte auch
kein Plätschergeräusch. Seltsam war das schon, denn eigentlich müsste die in
der Nähe sein. Doch was sprach dagegen,
wenn ich glasklares Wasser aus dem See schöpfte? <br />
Mit gefüllter Feldflasche ging ich zurück zum Zelt, blieb davor stehen und
schaute mich noch einmal um. Die Felsspitze war jetzt in Dunst eingehüllt, der
Mond als milchiger Fleck zu erahnen. Es begann leicht zu schneien. Ja, in
diesen Höhen war wettermäßig alles möglich. In kürzester Zeit legte sich ein
weißer Schleier auf Zelt und Umgebung. <br />
„Bist du es, Martin?“<br />
„Ja.“<br />
„Hast du die Quelle gefunden?“ <br />
„Ja, ja. Sie war weiter entfernt, als ich dachte.“ <br />
Ich musste ihr ja nicht alles erzählen, nach Diskussionen war mir nämlich nicht
der Sinn. Das Wasser erhitzte ich draußen auf unserem kleinen Campingkocher.
Das dauerte ein wenig.<br />
„Versuch schon mal zwei Teebeutel in der Vortasche meines Rucksacks zu finden
und ein paar Zuckerstücke“, forderte ich meine Begleiterin auf.<br />
Dann balancierte ich den Topf mit dem kochenden Wasser durch die enge Öffnung
und kroch vorsichtig hinein. Schön warm war es da. Wir füllten unsere Becher.
Dann saßen wir nebeneinander im Zelt, wärmten uns die Hände, schlürften den
süßen Tee und sahen durch den Zelteingang dicke Schneeflocken in den See
schweben. Richtig schön sah das aus. <br />
„Wenn ich mir überlege, es könnte stimmen, was der Mann unten in der Kneipe
erzählt hat.“<br />
„Ach, Lisa, lass es doch. Kannst du nicht einfach mal Ruhe geben? Auf Eiertänze
hab ich nun heute wirklich keinen Bock mehr. Wir sind jetzt hier, haben einen
wunderbaren Blick auf den See, dazu noch den Segen von Frau Holle. Und morgen
ist ein neuer Tag. Ein bisschen essen wollen wir auch, und zwar ohne die
Horrorvisionen dieser Dorfschelme. In meinem Vorrat hab ich noch feine Sachen.
Hast du Hunger?“<br />
„Klitzekleinen.“<br />
Ich zog den Rucksack heran und kramte nach Essbarem.<br />
„Hey, schau mal, was ich hier habe.“<br />
„Ölsardinen, wie köstlich“, meinte sie. „Sonst mag ich sie gar nicht, aber hier
ist sowieso alles anders.“<br />
„Ohne Haut und ohne Gräten. Und was meinst du, was es dazu gibt?“<br />
Ich kramte weiter und zog eine Packung Knäckebrot heraus.<br />
„Voilà, wenn das keine Delikatessen sind!“<br />
Dann holte ich mein Messer aus der Hosentasche, öffnete die Dose und gab sie
ihr. Sie angelte sich mit der Gabel ihres nagelneuen Campingbestecks ein
Fischchen, legte es auf eine Knäckebrotscheibe und weg war es. <br />
„Jetzt du.“ Dose, Knäckebrot und Gabel reichte sie weiter. <br />
„Klar, immer abwechselnd, bis alles ratzeputz weg ist. Und zum Dessert gibt’s
für jeden einen Schokoriegel. Wenn das kein köstliches Mahl ist!“<br />
„Martin“, schrie sie plötzlich auf, „hast du es gesehen?“<br />
„Was denn?“<br />
„Ein weißer Schatten“, kreischte sie, „schneeweiß, ganz dicht an unserem Zelt.
Und das Flattern. So laut. Ganz nah.“ <br />
„Eine Fledermaus. In der Dunkelheit jagen sie.“<br />
„Weiße Fledermäuse jagen nur tagsüber.“<br />
Woher wollte sie das denn wissen? Klar jagten die auch nachts, wie alle
Fledermäuse. Ungewöhnlich war eher, dass diese hier oberhalb der Baumgrenze
umherschwirrte, wo doch ihre Heimat in den Regenwäldern von Honduras war.
Möglich jedoch, dass es auch eine Art gab, die sich in Eis und Schnee wohl
fühlte. <br />
„Nicht alle“, sagte ich und damit gab sie sich zufrieden.<br />
„Bei den Mühlreuters ist nichts mehr so, wie es war“, begann sie nach einer
Weile.<br />
„Diese Mühlreuters kenne ich nicht, du auch nicht und ich will sie auch nicht
kennenlernen. Gibt’s denn nichts Besseres zu reden? Es schneit, wir sitzen im
Trockenen und haben einen schönen Blick auf einen unvergleichlichen
Gebirgssee.“<br />
„Das Leben der Familie ist zerstört, seitdem Vanessa verschwunden ist.“<br />
„Wer weiß, warum sie abgehauen ist. Für ein junges Mädchen, das dazu noch
hübsch ist, gibt es reichlich Gründe, so ein Bergnest am Ende des Tales zu
verlassen.“<br />
„Hast du nicht gehört, was sie an der Theke noch erzählt haben?“<br />
„Was interessiert mich das dumme Geschwätz dieser Almöhis?“<br />
„Einer hatte in jener Nacht über Mühlreuters Haus ein weißes Flugwesen
gesehen.“<br />
„Papperlapapp.“<br />
„Da war es wieder“, kreischte sie, sprang auf, kniete vor ihrem Rucksack und
begann, ihre Sachen einzupacken.<br />
„Was hast du vor?“<br />
„Ich halte das hier nicht aus.“<br />
„Beruhige dich, es ist alles in Ordnung.“<br />
„Hier kann ich auf keinen Fall bleiben.“<br />
„Und wo sollen wir hin? Den Abstieg können wir jetzt nicht machen.
Lebensgefährlich ist das mitten in der Nacht.“<br />
„Egal wie, ich gehe hinunter.“<br />
„Und was war heute Nachmittag? Alles vergessen? Geröllfeld? Felswände?
Abgrund?“<br />
Sie schob ihren Rucksack in die Ecke und kroch wieder neben mich.<br />
„Guck wenigstens draußen nach, was das war.“<br />
Große Lust hatte ich nicht, aber so gab sie ja auch keine Ruhe. <br />
<br />
Es schneite nicht mehr. Die Wolken waren weggezogen und der Mond beleuchtete
von seinem Platz über dem Felsmassiv die Alm, schönes bläuliches Licht auf dem
Schnee. Ziemlich groß war er und kreisrund. Ich schlich um unser Zelt herum,
konnte aber zunächst nichts entdecken. Fußspuren waren da. Ich erkannte das
Profil meiner Wanderschuhe. Als ich zu den zwei Felsen hinauf schaute, kam mir
doch nun auch unwillkürlich die Story von den schaurigen Gestalten in
Eisgrotten in den Sinn. Kein Wunder, dass die Leute in den Bergen solche Geschichten
erfanden und am Ende sogar glaubten, sie wären Realität. Hatten sie doch
tagtäglich dieses bizarre Felsmassiv vor Augen. Und das sah nicht immer gleich
aus, sondern änderte seine Gestalt stündlich, je nach Sonnenstand, Regen,
Schneefall, Nebel und vor allem bei Vollmond. Da konnte schon mal die Fantasie
mit einem durchgehen und das schönste Gebirgslatein in den Kopf kommen.<o:p></o:p></span></div>
<br />
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";">Nun packte mich die Neugier. Ich wollte mir die Höhle da oben
genauer ansehen. Wann hatte ich schon mal die Gelegenheit, weiße Fledermäuse zu
betrachten? Über die Felsbrocken kletterte ich hinauf. Am Eingang angekommen,
sah ich schon ein wunderbares Exemplar an der Decke hängen. Schneeweiß und viel
größer als ich es mir vorgestellt hatte. Das musste ich mir aus der Nähe
ansehen. Ich ging hinein und betrachtete das Tier. Wo waren denn die Ohren? Vom
Foto wusste ich, dass sie kopfunter baumelten wie die schwarzen. Vorsichtig
berührte ich es mit dem Finger. In dem Moment wurde ich von einem eisigen Sog
erfasst und beinahe von den Beinen gerissen. Erschrocken fuhr ich herum. Eine
schneeweiße Mähne schleuderte mir ins Gesicht und stechend blaue Augen bohrten
sich in meinen Hals. Mit eisigen Klauen packte mich das Ungeheuer. Ich stemmte
beide Arme gegen seinen Körper, griff jedoch ins Leere und taumelte gegen die
Wand. Verzweifelt zog ich mein Messer aus der Hosentasche, klappte es
blitzschnell auf und als ich es erhob, wich mein Gegner zurück. Jetzt würde ich
ihn erledigen. Aber o Schreck! Die Waffe glitt mir aus der Hand. Ich wollte sie
aufheben, rutschte aus und stürzte zu Boden.<br />
Ein lang anhaltender Schrei brachte mir das Bewusstsein zurück. Woher kam der?
Lisa! Was war ihr passiert? Ich stützte mich am Felsen ab, um auf die Beine zu
kommen. Wo war das weiße Ungeheuer? Nur stille Winterlandschaft, wohin ich
blickte. Friedlich lag das Zelt am See im blausilbernen Licht. Dann war ja wohl
doch alles in Ordnung. Wie lange war ich denn weg gewesen? Lisa würde schon
warten. Ich ging los. Da kam sie mir schon entgegen. Erst nur schwach zu erkennen,
dann immer deutlicher. In weißem Gewand schwebte sie auf mich zu. Wunderschön
sah sie aus mit ihren wehenden Haaren, ihr Mund so rot. Sie kam näher, die Arme
mir zugewandt. Ich fasste ihre Hände. So kalt. Ihr blutroter Mund lächelte mich
an. Sie zog mich an sich. Ihre Zähne glitzerten silbern. Immer näher kamen die.
Mein Messer! Wo war es? Ich riss mich los, lief zurück, sah schon die Klinge im
Mondenschein blitzen, schnappte es, schnellte herum und hielt es der Frau
entgegen. Da war sie verschwunden.<br />
<br />
„Du warst lange weg, Martin. Ich war schon eingeschlafen“, sagte Lisa, als ich
in das Zelt kroch. „Wie kalt du bist. Komm zu mir in den Schlafsack.“<br />
Das war eine gute Idee. <br />
„Hast du draußen etwas gefunden?“<br />
„Gefunden, entdeckt, herausgefunden, wie du willst“, sagte ich. „Doch morgen
ist auch noch ein Tag. Jetzt bin ich hundemüde und muss erst mal eine Runde
schlafen.“<br />
Das würde mir in der kuscheligen Enge auch sofort gelingen. Wenn die Sonne
aufging und das weiße Ungetüm wieder in seiner Höhle baumelte, würde ich die
Quelle finden, Teewasser holen und Lisa beim Frühstück mit leckerem Cornedbeef
und Knäckebrot von den schaurigen Bestien erzählen, die vor vielen Jahren in
Ungarn vertrieben worden waren. Hier oben hatten sie sich eingenistet und waren
Jahrhunderte lang eingefroren. Durch die Erderwärmung tauten sie nun auf und
trieben ihr Unwesen. Eines von denen hatte Mühlreuters Tochter das Leben
ausgesaugt. Seitdem irrte Vanessa in Vollmondnächten im Gebirge umher.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";"><br /></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: "arial";">Leseprobe "Lisa am See" aus <a href="http://www.amazon.de/Wenn-wir-Liebe-reden-ebook/dp/B00B3HW76Y/ref=sr_1_3_bnp_1_kin?s=books&ie=UTF8&qid=1373090034&sr=1-3">Wenn wir von Liebe reden</a></span><br />
<br />
<span style="font-family: "arial" , "helvetica" , sans-serif;"><a href="http://www.amazon.de/Sechs-Wanderungen-den-Dolomiten-ebook/dp/B00EUI4O3M/ref=sr_1_5?s=books&ie=UTF8&qid=1377896285&sr=1-5">Sechs Wanderungen in den Dolomiten</a></span><br />
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
Renate Hupfeldhttp://www.blogger.com/profile/11345986488291317972noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1464113498939138767.post-26942565586203916682013-08-10T13:11:00.000-07:002013-08-30T14:01:04.060-07:00... und vom Sommer<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-BLg_Ht_Zbxw/UgaeHkBrxvI/AAAAAAAACpw/zLcep2afIJA/s1600/P8010321.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://2.bp.blogspot.com/-BLg_Ht_Zbxw/UgaeHkBrxvI/AAAAAAAACpw/zLcep2afIJA/s320/P8010321.JPG" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-RdZtudDdJlw/UgadTPC61MI/AAAAAAAACpo/luyuOruoKPU/s1600/P8010271.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://3.bp.blogspot.com/-RdZtudDdJlw/UgadTPC61MI/AAAAAAAACpo/luyuOruoKPU/s320/P8010271.JPG" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<b><span style="font-family: Arial;"><br /></span></b></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<b><span style="font-family: Arial;">Neues Projekt<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
<br />
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">Hat mich jemals etwas so durcheinander gebracht wie die Botschaft,
dass du da bist? Zum ersten Mal in meinem Leben bin ich ratlos, vierzig Jahre
alt und ratlos. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.<br />
Du oder er? Eine Frage, auf die ich gut verzichten könnte, die vielleicht
völlig abwegig ist und längst
beantwortet wäre für mich, sollte sie sich denn stellen. Und dennoch fühle ich
mich jetzt in der Situation, dass ich mich das fragen muss, ohne es zu wollen,
ohne es jetzt zu wollen, schicksalhaft mit dem Dilemma konfrontiert. <br />
Du oder er? <br />
Es war ein ausgesprochener Glückstag, als ich ihm begegnete, ein unerwarteter
Lichtblick, nachdem das Thema ‚Männer’ für mich längst abgehakt war. Männer!
Ich war nämlich davon überzeugt, sie nützten nicht, sondern schadeten mir nur.
Kurz gesagt, ich brauchte sie nicht und war überzeugt, es käme keiner mehr an
mich heran. Das klingt hart, doch nach meinen Erfahrungen musste ich das so
sehen. Männer in meiner Nähe bedeuteten jedes Mal eine Katastrophe. Misstrauen,
Kampf, Verletzungen. Immer das gleiche Theater, wie verhext.<br />
Macht gar nichts, wenn du das noch nicht verstehst. Wie solltest du auch? <br />
Jedenfalls hatte ich irgendwann mein Motto klar: ‚Keine Männer, keine Tränen’. <br />
Und dann kam er, wie ein Geschenk des Zufalls, und mit ihm die Erleuchtung,
dass ich mich wohl geirrt hatte. Es gab Ausnahmen, zumindest diese eine, das
musste ich mir eingestehen. Denn mit ihm erfuhr ich, dass es auch anders ging,
mit Vertrauen und Liebe. Und, wie gesagt, dieses Glück kam völlig überraschend.
Plötzlich stand er mir gegenüber und fragte: „Was machen wir jetzt?“ <br />
Jetzt, das war der Moment, an dem die meisten aus unserem kleinen Grüppchen
ihre Skier auf die Autos gepackt hatten und abgereist waren, zu ihren
Klausuren, an ihren Schreibtisch im Büro oder zu ihrer Arbeit in Haus und
Küche. Alle waren unterwegs nach Hause, außer uns zweien. Wir waren übrig
geblieben und standen nun auf unseren Brettern am Platz neben dem Ausstieg, wo
wir uns tags zuvor noch mit den anderen versammelt hatten, bevor es auf die
Piste ging. Jetzt nur wir zwei. Er und ich. Wir hatten noch einen Tag Zeit,
einen ganzen Tag. ‚Was machen wir jetzt?’ Was für eine Frage! Wir waren doch
schon oben angekommen, an der höchsten Stelle, von der wir die beste Aussicht
über das ganze Winterland hatten. So bizarr die Farben und Formen, so schroff
und so sanft. In der einen Richtung der felsige Lange, daneben der etwas
kleinere Bruder und zwischen den beiden eine Scharte, die Jahr für Jahr einigen
waghalsigen Skifreaks zum Verhängnis wurde, und zur anderen Seite hin der Blick
auf die schneebedeckte Passstraße mit dem gemütlich rauchenden Schornstein auf
dem Rasthaus, an dem hin und wieder ein Auto anhielt oder ein anderes mehr oder
weniger schleichend vorüberfuhr. Und
ganz rechts der Blick hinunter über steile und sanfte Skihänge bis zum Wald und
darüber hinaus auf die weißen Dächer rund um den Kirchturm des kleinen Ortes.<br />
Wir begannen die Abfahrt, machten erste verhaltene Schwünge, immer wieder
aufeinander achtend, mit fast ungläubigen Blicken nach jedem Hügel, so
ungewohnt, nur wir zwei auf der Piste, auf der wir bisher immer zu mehreren
gewesen waren. Der Weg führte uns in Serpentinen durch den Wald hinunter in den
Ort, vorbei an der kleinen Kirche zum Einstieg etwas oberhalb, von dem uns ein
Sessel auf die nächste Passhöhe brachte. Eng nebeneinander saßen wir und
berührten uns zaghaft mit den Skiern, er mit dem rechten, ich mit dem
linken, hin und wieder ein Blick, als
könnten wir es immer noch nicht begreifen. Oben angekommen, eine kurze
Abstimmung und gleich wieder hinunter, mal er hinter mir, mal ich hinter ihm,
Kurve um Kurve, Strecke für Strecke, Ort für Ort, Sessellift, Passhöhe, immer
weiter, hoch und runter, durch die steinerne Stadt zu Füßen des felsigen Langen
und des kleinen Bruders, vorbei an der Scharte der Waghalsigen. Wie schön das
war, nur er und ich über vier Pässe und durch vier Täler, bis wir schließlich
dort ankamen, wo wir einige Stunden zuvor gestartet waren. <br />
Ich erzähle dir das, um dir klarzumachen, dass mit dir jetzt alles anders ist
und damit du verstehst, was das für mich bedeutet und warum ich ihn nicht
verlieren will, warum ich mich fragen muss: Du oder er? <br />
Am Abend dann in dem Haus oben am Berg, in dem wir tags zuvor mit so vielen am
Tisch saßen, jetzt nur wir zwei. Spagetti Bolognese hatten wir in die Schüsseln
gezaubert, dazu Parmiggiano. Nach dem Essen hörten wir Musik. Meine
Lieblingssongs mochte er, ich seine ebenfalls. Wir lachten und tanzten,
auseinander zusammen, auseinander zusammen, stundenlang. Dann holte er seine
Gitarre hervor. Ein Stück gefiel mir besonders. Ich wollte es noch einmal
hören. Er spielte es noch einmal. Immer wieder spielte er diese Melodie. Sie
begleitete mich die ganze Nacht lang und am nächsten Morgen war sie immer noch
da. Und am Tag darauf, in der nächsten Nacht, die ganze Zeit war sie bei uns.
Er und ich und unsere Melodie.<br />
Drei Monate haben wir nun schon diese ungestörte Zweisamkeit, jeden Samstag,
jeden Sonntag, viele Abende und Nächte. Zusammen einkaufen, kochen, essen,
Musik hören, tanzen, bummeln in Fußgängerzonen, durch Wälder und Parks, meine
Hand in seiner Hand, reden über schwarze Löcher und ‚Rosen im Asphalt’. <br />
Unser nächstes gemeinsames Projekt sollte eine Wanderung in unserem
Winterparadies sein, jedoch ohne Schnee. Für diesen Sommer war es geplant und
sogar schon in den Details vorbereitet. Mit Rucksack und Zelt wollten wir
unterwegs sein, den schroffen Langen, seinen kleinen Bruder und die Scharte der
Waghalsigen mal aus der Nähe betrachten, durch die steinerne Stadt gehen und
dann weiter, Berge und Täler durchwandern, zu Fuß das Massiv umrunden. Unser
Sommerprojekt nennen wir das, nannten wir das, hatten es uns so schön
vorgestellt. Und nun knallst du in unser Leben, bist plötzlich da und bleibst
auch da, hast dich schon eingenistet, als sei das ganz selbstverständlich.
Niemals hätte ich damit gerechnet, dass du kommst. Vierzig Jahre lang hat mich
nichts so aus der Bahn geworfen. Letzte Nacht konnte ich nicht schlafen, zu
unruhig war ich, viel zu unruhig. Wie soll es weitergehen? Mit dir dabei ist
nichts mehr wie vorher. Tag und Nacht bist du nun dabei. Nie mehr bin ich
allein. Nie mehr sind wir zu zweit, er und ich. Wie wird er reagieren, wenn er
es erfährt? Mein lieber Träumer. So jung und unverbraucht. Bisher hat ihm das
Leben noch keine solche Verantwortung aufgebürdet. Ich kann mir auch gar nicht
vorstellen, wie sich das anfühlt, wenn er plötzlich so gefordert wird wie mit
dir. Er soll sich nicht verändern, soll immer der liebe Träumer bleiben. Doch
ich befürchte fast, dass das nicht geht. Aus der Traum. Was wird er sagen? Über
die Möglichkeit, du könntest dazukommen, haben wir nie gesprochen. Vielleicht
hätten wir es noch getan. Irgendwann wäre es vielleicht ein Thema gewesen. Und
nun bist du schon da. Konntest nicht mehr warten. Ich habe Angst, dass sein
helles Gesicht sich verfinstert und dass jetzt alles vorbei ist.<br />
Vorhin hat er angerufen. Er war so lieb, kommt heute schon etwas früher, hat es
extra möglich gemacht, freut sich auf mich. Am Telefon konnte ich es ihm nicht
sagen. Es ging einfach nicht. In seine Fröhlichkeit wollte ich nicht
hineinplatzen mit dieser Botschaft. Ich weiß ja selbst erst seit gestern, dass
du da bist. Was ich empfand, als ich es erfuhr? Das sollst du auf jeden Fall
wissen. Mein Herz hüpfte, als wollte es aus der Brust springen. Und wenn ich in
mich hineinhorche, ist es heute immer noch so. Ja, mein Bauch sagt etwas
anderes als mein Kopf. Ein tolles warmes Gefühl habe ich, spüre intensiv, dass
du da bist. Angenehm süß die leichte Übelkeit. Ein paar Millimeter groß bist du
erst, doch dein Herz schlägt schon. Ein gerade erst begonnenes Leben, ein ganz
kleines Leben, ein winziges Leben. Dein Leben. Dein Herzschlag. Was meinst du?
Ich soll noch mal überlegen, warum die Frage: Du oder er? Das ist ja eine ganz
neue Sichtweise. Gar kein Dilemma? Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht.
Recht hast du. Warum eigentlich diese dumme Frage? Zumal sie ja für mich
ohnehin längst beantwortet wäre, sollte sie sich denn so stellen, was ja gar nicht
der Fall ist. Du oder er? Was soll überhaupt das ‚oder’? Ich werde es gegen ein
‚und’ austauschen. Du und er, muss es heißen. Noch besser: Du und er und ich. <br />
Je mehr ich nun darüber nachdenke, desto mehr gewöhne ich mich an den Gedanken.
Du und er und ich. Wir sind jetzt drei. Ja, das werde ich ihm sagen. Und er
muss wissen, dass jetzt alles ein bisschen anders wird, vor allem, dass ich
höllisch aufpassen muss auf dich, damit dir nichts passiert. Das ist wichtiger
als alles andere im Moment. Nichts werde ich tun, was dich in Gefahr bringen
könnte. Deshalb werden wir das Sommerprojekt streichen müssen. Eine Wanderung
in den Bergen wäre nichts für dich, viel zu gefährlich. Du musst erst noch ganz
doll wachsen, bis du groß und stark genug bist für diese Welt. Im nächsten
Sommer nehmen wir dich dann mit zum felsigen Langen. Der blinzelt seinem
kleinen Bruder zu, ohne dass es jemand sieht, und die beiden Unentwegten
amüsieren sich still. Dein Vater hat anstatt Rucksack dann dich in der Trage
auf dem Rücken und zu dritt wandern wir ein kleines Stück entlang der Scharte
der Waghalsigen und durch die steinerne Stadt. <br />
Gleich wird er hereinkommen und sich auf seinen Platz im Sofa setzen. Da bleibt
nur noch eine Frage: Wie sag ich es ihm? Am besten besorge ich uns erst einmal
einen Pott Kaffee aus der Küche. Dann setze ich mich neben ihn und schaue ihn
an. Sein helles Gesicht strahlt. ‚Was machen wir jetzt?’, fragen seine Augen.
Meine Antwort kannst du dir schon vorstellen: ‚Wir haben ein winziges neues
Projekt’, werde ich sagen.</span><br />
<span style="font-family: Arial;"><br /></span>
<span style="font-family: Arial;">Leseprobe aus <a href="http://www.amazon.de/Wenn-wir-Liebe-reden-ebook/dp/B00B3HW76Y/ref=sr_1_9?s=digital-text&ie=UTF8&qid=1358706086&sr=1-9">Wenn wir von Liebe reden</a></span><br />
<br />
<a href="http://www.amazon.de/Sechs-Wanderungen-den-Dolomiten-ebook/dp/B00EUI4O3M/ref=sr_1_5?s=books&ie=UTF8&qid=1377896285&sr=1-5"><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Sechs Wanderungen in den Dolomiten</span></a><br />
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<o:p></o:p>Renate Hupfeldhttp://www.blogger.com/profile/11345986488291317972noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1464113498939138767.post-63145324171754461952013-06-26T11:33:00.001-07:002013-08-12T01:20:36.424-07:00... und Schiller und Schubart begegnen<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-ovzIo-1VOtQ/UcsznZ69yII/AAAAAAAACZQ/7rBxxNdOwHw/s1600/FotoRebellen.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="239" src="http://3.bp.blogspot.com/-ovzIo-1VOtQ/UcsznZ69yII/AAAAAAAACZQ/7rBxxNdOwHw/s320/FotoRebellen.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<b><span style="font-family: Arial;"><br /></span></b></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<b><span style="font-family: Arial;">Rebellen<o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<i><span style="font-family: Arial;">(Schubart und Schiller auf der Festung
Hohenasperg - 1782)<o:p></o:p></span></i></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">Nachdem der Wachsoldat die schwere Eisentür geöffnet hatte, erhob
sich Schubart von seinem Lager und schlurfte leicht taumelnd zum Ausgang. Dann
stand er auf dem Hof der Festung und blinzelte in das grelle Sonnenlicht. Die
Kinder hatten bei seinem Anblick ihr ausgelassenes Spiel unterbrochen und
beobachteten ihn aus einiger Entfernung. Kein Wunder, dass sie Angst vor ihm
hatten, fühlte er sich doch selbst wie ein Ungeheuer, seitdem er hier gefangen
gehalten wurde.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">Er wankte über den Platz und blieb einen Moment lang im Schatten
der alten Linde stehen, die Beine machten ihm zu schaffen. Es zog ihn um das
Kasernengebäude herum auf den Wall. Dort würde er ungestört sein, hinter dem
Turm mit dem Kerkerloch, seinem ersten Domizil hier auf dem Asperg, wo sie ihn
weggesperrt hatten wie ein Stück Vieh im Käfig. Sechs Schritte hin, sechs Schritte
zurück, Stunde um Stunde, dreihundertsiebenundsiebzig Tage und Nächte in
Dunkelheit und modrig faulem Gestank. <i>Gefangner
Mann, ein armer Mann</i>. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">Doch immer noch war er nicht tief genug gefallen und musste dieses
verpfuschte Leben weiter ertragen. Keuchend stieg er die Treppe hinauf auf das
Plateau. Von hier aus ging der Blick auf grüne Weinfelder und idyllische
Ortschaften. Freiheit, doch nicht für ihn. Er beugte sich über die Brüstung,
tief hinunter ging es da. Könnte er sich doch einfach fallen lassen in diesen
Abgrund, Erlösung für die Ewigkeit hätte er dann. Worauf wartete er? ‚Los,
Schubart. Sei doch noch einmal mutig, ein allerletztes Mal’. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">Nein, selbst dazu war er zu schwach. Helene und die Kinder kamen
ihm in den Sinn. Irgendwo dort hinter dem Horizont warteten sie auf seine
Freilassung, den fünften Sommer jetzt schon. Er konnte es sich immer noch nicht
verzeihen, dass er trotz Helenes böser Vorahnungen leichtsinnig dem teuflischen
Despoten in die Falle gegangen war. Wie hatte seine Frau ihn beschworen in der
letzten gemeinsamen Nacht. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">‚Ich weiß nicht, wie mir ist, Christian. Fahr nicht mit dem
Amtmann nach Blaubeuren. Bleib in Ulm’. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">Er setzte sich auf eine Mauer und wünschte, er könnte die Zeit
zurückdrehen, Helene würde neben ihm sitzen und er könnte den Kopf an ihre
Schulter legen. Hätte er nur dieses eine Mal auf sie gehört! Alles zu spät.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Ich weiß nicht, wie mir ist, Helene“, schluchzte er und Tränen
rieselten in seinen Bart. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">Als er eine Weile so gesessen und vor sich hingebrütet hatte, hörte
er Schritte. Ein großgewachsener Jüngling stapfte den Hügel hinauf und kam auf
ihn zu. Seine Haare glänzten rötlichgolden im Sonnenschein. Schubart erkannte
gleich das herzerfrischende Lächeln des Regimentsmedikus, Verfasser der <i>Räube</i>r, mittlerweile bekannt bin in den
letzten Winkel. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Schiller“, rief er. „Das ist eine Überraschung. Ist Er den langen
Weg von Stuttgart hierher gewandert?“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">Der junge Mann setzte sich neben ihn auf die Mauer und wischte
sich mit dem Hemdärmel den Schweiß von der Stirn.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Da staunt Er, was? Von der Wache habe ich erfahren, dass Er sich
am Belvedere aufhält, einen wirklich schönen Ausblick hat Er hier.“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Aber keine Freude.“ Schubarts Stimme klang rau.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Er sieht jetzt besser aus, als bei meinem Besuch im November.
Nicht mehr gar so grau im Gesicht“, fuhr Schiller fort.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Er will mir nur schmeicheln. Aber Er weiß ja nicht, wie einem
Ausgestoßenen zu Mute ist. Ein kranker Mann bin ich. Zu schwach zum Leben, zu
schwach zum Sterben. Und Er? Man hört einiges Gemunkel.“ Fragend schaute Schubart
den jungen Dichter an.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Er hat richtig gehört. Der Herzog hat mir verboten, künftig etwas
ohne seine allerhöchsteigenhändige Zensur drucken zu lassen. Dass ich ohne
Urlaub in Mannheim zur Aufführung der <i>Räuber</i>
war, ist ihm verraten worden, die Weiber können’s Maul nicht halten.“ <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Schreiben darf Er aber noch?“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Er schreibt keine Komödien mehr, hat Serenissimus gedroht.
Andernfalls lass ich Ihn auf die Festung setzen und Seinen Vater lass ich vom
Brot bringen.“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Und was will Er jetzt tun?“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Nun, in der Pfalz habe ich dergleichen nicht zu fürchten.“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Was will Er denn damit sagen?“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Er muss nur verschwiegen sein.“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Aber Schiller.“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Nun, da ist meine Bekanntschaft mit Dalberg. Ich habe Aussicht,
Theaterdichter in Mannheim zu werden.“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Hofpoet. Dann könnte der fürstliche Landesvater Ihn ja entlehnen
wie den italienischen Hofpoeten kürzlich, eine Menge Gulden hat er dafür
gezahlt. Nur, dazu müsste Er nicht Schiller heißen, sondern Schilleri oder noch
besser Schillerieri.“ <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Und französisch parlieren, nicht etwa deutsch wie ‚deutlich’“,
fiel Schiller ein. „Aber Scherz beiseite, mit dem Herzog ist nicht zu spaßen.“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Selbst im Ausland ist Er vor nicht sicher vor Verfolgung. Schau
Er mich an.“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Ach, Schubart, ich schau Ihn ja schon die ganze Zeit an. Das
Unrecht hier auf dem Asperg muss ein Ende haben. Seine Chronik, Er hat doch nur
die Wahrheit gesagt. Ein Meister des Wortes ist Er und hier eingekerkert und
mundtot gemacht. Alles gewagt hat Er. Sieh Er hier.“ Schiller zog ein
gedrucktes Schriftstück aus der Hemdtasche. Dann rezitierte er weit ausholend
mit großem Pathos in die liebliche Landschaft hinaus.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„<i>Da liegen sie, die stolzen
Fürstentrümmer</i> …“<i> <o:p></o:p></i></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„<i>Die Fürstengruft</i>“,
winkte Schubart ab. „Nichts als Ärger hat’s gebracht. Alles gewagt, alles
verloren.“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<i><span style="font-family: Arial;">„Fürstentrümmer</span></i><span style="font-family: Arial;">“, wiederholte Schiller mit Nachdruck.
„Ich trage sie überall bei mir. Der Tyrann in seiner Gruft. Nicht nur Er hat
diese Vision. Im ganzen Lande schätzt man seine Verse, nur die Obrigkeit nicht.
Das menschliche Herz muss siegen.“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">Das menschliche Herz. Eine Weile hingen beide Männer ihren
Gedanken nach, bis der Gefangene unruhig wurde. Ein Wachsoldat war auf den Wall
gekommen und schaute in die Ferne. Mit zitternden Händen zog Schubart eine
silberne Taschenuhr aus der Rocktasche und hielt sie sich vor die Augen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Die Zeit ist um, lieber Freund, ich muss zurück hinter Schloss
und Riegel.“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">Schiller reichte dem Älteren die Hand und half ihm beim Abstieg
auf den Festungswall. Langsam gingen sie im Schatten der hohen Mauern hinunter
zum Tor.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Ich hoffe, dass ich Ihn recht bald wiedersehe, Schubart. Aber in
Freiheit. Wenn ich erst in Mannheim bin, sorge ich dafür, dass Er frei kommt.“
Das klang sehr zuversichtlich aus dem Munde des jungen Stürmers.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Am besten schickt Er eine ganze Räuberbande auf den Asperg herauf.“
Schubart lachte bitter. „Nein, nein, Schiller. Sieh Er erst einmal selber zu,
dass Er seine Haut rettet. Noch hat Er Träume.“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">Lange hielten sie sich in den Armen, bis der junge Stürmer sich
abwandte und mit festen Schritten die Festung verließ.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
<br />
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">(Die kursiv formatierten Textstellen sind Zitate aus Gedichten von
Christian Friedrich Daniel Schubart<i>:
Kaplied, Der Gefangene, Frage, Die Fürstengruft</i>)<o:p></o:p></span><br />
<span style="font-family: Arial;"><br /></span>
<span style="font-family: Arial;">Leseprobe "Rebellen" aus <a href="http://www.amazon.de/Wenn-wir-Liebe-reden-ebook/dp/B00B3HW76Y/ref=sr_1_9?s=digital-text&ie=UTF8&qid=1358706086&sr=1-9">Wenn wir von Liebe reden</a></span><br />
<br />
<br /></div>
Renate Hupfeldhttp://www.blogger.com/profile/11345986488291317972noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1464113498939138767.post-84946650887584224552013-06-11T23:53:00.003-07:002021-12-12T12:16:03.889-08:00...und vom Time Travel Terminal<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-nt6N1yxBU3g/UbgZ08fPFaI/AAAAAAAACVI/WN3_Ljv4MJ4/s1600/FrankfurtRoemer.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="271" src="http://1.bp.blogspot.com/-nt6N1yxBU3g/UbgZ08fPFaI/AAAAAAAACVI/WN3_Ljv4MJ4/w400-h271/FrankfurtRoemer.jpg" width="400" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<b><span style="font-family: Arial;">Achtundvierziger <o:p></o:p></span></b></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<i><span style="font-family: Arial;">(Mit der
Zeitmaschine aus der Zukunft in das Jahr 1848)</span></i><b><span style="font-family: Arial;"><br />
<br />
</span></b><span style="font-family: Arial;">Nebelschwaden waberten
über den See und tauchten die kahlen Bäume der Uferpromenade in ein diffuses
Novembergrau. Wir gingen den alten Leinpfad entlang, auf dem zu früheren Zeiten
Pferde geführt wurden, um die Schiffe flussaufwärts zu ziehen. Der richtige
Tag, um eine Reise in den Frühling zu machen. Mein Ziel war Frankfurt an einem
Märztag zur Mitte des neunzehnten Jahrhunderts, Krönung der Recherchen für
meinen Roman, in dem es um die Liebesgeschichte eines Abgeordneten der
Nationalversammlung mit einem Mädchen aus dem Volke gehen sollte. Würde ich sogar den einen oder anderen
Protagonisten des Jahres 1848 treffen, vielleicht Robert Blum davor warnen nach
Wien zu gehen oder Friedrich Hecker zu mehr Vorsicht raten?<b><o:p></o:p></b></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">Jannis begleitete mich auf dem Weg zum Check-in im Seaside Center.
Er hatte mir diese Reise zum dreißigsten Geburtstag geschenkt. Hand in Hand
stapften wir durch die raschelnden Blätter. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Wer hätte gedacht, dass sich die Technik so rasant entwickeln
würde?“, sinnierte er. „Hast du gar keine Angst, Maleen?“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Bisher ist doch noch jeder in seine Zeit zurückgekehrt.“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Ganz wohl ist mir nicht bei dem Gedanken, dass du diese Reise
allein machst. Es waren unruhige Zeiten damals. Ein falsches Wort kann böse
Folgen haben.“ <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Mein ängstlicher Liebling. In jenen Märztagen war die Stimmung in
Deutschland so entspannt wie danach lange nicht mehr. Sei unbesorgt. Im Übrigen
bin ich keine Revolutionärin.“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Sondern eine junge Frau aus dem Volke, ich weiß. Dennoch kann es
ohne männliche Begleitung gefährlich werden. Sei nicht zu…ich meine…“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Kokett? Wo denkst du hin?“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">Wir erreichten das Time Travel Terminal im Seaside Center. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Machs gut, Maleen. Ich warte hier im Café auf dich.“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Wenn dir langweilig wird, kannst du in der Zeitkapsel unter
geriatric32 nachlesen, wie meine Großmutter die Erfindung des World Wide Web
erlebt hat, 1994 war das.“ <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Mach ich, Liebes, schon allein, weil du in dem Jahre geboren
bist.“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">Janis drückte mich an seine Brust, langer Abschiedskuss, heftiges
Herzklopfen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Ihr Time Train geht in fünfundvierzig Minuten“, sagte die Dame
und gab mir einen silbern glänzenden Chip, ‚ttt’ stand darauf. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Ich bringe Sie in die Zeitschleuse“, sagte sie und führte mich in
einen Raum, der wie die Umzugskabine einer Sporthalle wirkte. „Passende
Kleidung finden Sie auf dem Kleiderständer. Verschließen Sie Ihre Sachen
einschließlich Geldbörse, Armbanduhr und Communicator in dieser Box.“ Sie
wünschte mir noch eine gute Reise und ließ mich allein. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">Nachdem ich mich ausgezogen hatte, streifte ich zunächst eine
weiße Leinenunterhose und ein Unterhemd über, ein bisschen groß, aber ich würde
mich daran gewöhnen. Den langen braunen Rock hielt ich mit einem Gürtel auf der
Hüfte. Darüber zog ich eine hübsche beigefarbene Leinenbluse und drapierte mir
ein großes hellblaues Tuch um die Schultern. Die Box verschloss ich mit dem
Chip und verließ mit Knöpfstiefeln an den Füßen die Zeitschleuse durch die
andere Tür. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">In diesem Raum wartete ein Mann mit ‚ttt’ Plakette an der Brust
auf mich. Er überprüfte mein Outfit und war sichtlich zufrieden. Dann gab er
mir einen kleinen Lederbeutel mit Schnüren und eine wunderbare altertümliche
Taschenuhr. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Dieses Gerät zeigt nicht nur die Uhrzeit an, sondern es ist auch
ihr Navigationssystem für die Reise“, erklärte er.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">Als ich meinen Chip in den Schlitz an der Seite des Uhrgehäuses
steckte, leuchtete das Display auf. Ich befestigte den Lederbeutel am Gürtel
und ließ die Uhr hineingleiten.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Sind Sie bereit?“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Ja“, antwortete ich mutig. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">Er führte mich durch einen schmalen Gang, der in einer schwach
beleuchteten Kabine endete, gerade groß genug für den schwarzen Sitz mit hohen,
steilen Lehnen. Wie ein Käfig sah das Ding aus. Ich setzte mich hinein.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Achtung!“ Im gleichen Moment wurde ich so heftig eingezwängt,
dass ich mich keinen Millimeter mehr bewegen konnte. Meine Arme, Schultern und
Beine wurden mit ruckartigen Bewegungen von allen Seiten fixiert. Unerträglich
eng war es. Ich fürchtete eingequetscht zu werden. Dann bekam ich auch noch
etwas über den Kopf gestülpt, das sich anfühlte wie ein Motorradhelm und sich
langsam so eng um meinen Schädel schloss, dass es ihn zu zerdrücken drohte. Panik
machte sich breit, das Atmen fiel mir schwer. Ich konnte nur noch den Mund
bewegen und die Augen rollen, was ich auch ständig machte. Wie sollte ich hier
jemals wieder heraus kommen? Ehe ich noch weiter darüber nachdenken konnte,
begann der Sitz zu vibrieren, erst sachte, dann immer heftiger. Die Vibration
ging in eine Drehbewegung über, rasend schnell rotierte ich, begleitet von
psychedelischem Flackern in unbeschreiblich schneller Folge. Als ich dann auch
noch wie in einer rasanten Achterbahnfahrt steil hinauf und im freien Fall
hinunter befördert wurde, bei gleichzeitig unglaublich schneller Rotation,
immer wieder, endlos lange, wurde mir kotzübel.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">Eine Hand streckte sich mir entgegen und half mir hinaus. Ich
konnte kaum stehen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Alles okay?“ Die Stimme gehörte zu einem gut aussehenden Mann mit
dunklen, halblangen Haaren und ttt-Anstecker.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Geht schon.“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Folgen Sie den Anweisungen auf dem Display, dann kann nichts
schief gehen.“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">Der Ausgang führte in ein Dickicht aus Sträuchern und Bäumen. Nach
einer halben Stunde verließ ich den Waldpfad und stand auf einer Anhöhe. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">Meine Augen gewöhnten sich langsam an die helle Morgensonne.
Frühlingsgrüne Wiesen und blühende Bäume breiteten sich vor mir aus. In einiger
Entfernung lagen links und rechts des Flusses die Häuser der Stadt Frankfurt.
Die beiden Ufer des Mains waren verbunden durch die majestätische Steinbrücke
mit der markanten Bogenreihe, wie ich sie von historischen Abbildungen kannte.
Auf dem Fluss wimmelte es von Dampfschiffen, Segelbooten und Kähnen. Menschen
pilgerten von Anlegestellen her hinauf in die Stadt, wo der mächtige Turm des
Domes in den strahlend blauen Himmel ragte. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">‚10:16’, stand auf dem Display und darunter: ‚Jetzt haben Sie
sechs Stunden und 44 Minuten zu Ihrer freien Verfügung’. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">Siebzehn Uhr musste ich also zurück sein. Nachdem ich die
Taschenuhr im Lederbeutel verstaut hatte, ging ich in östlicher Richtung auf
einem holprigen Pfad und erreichte die ersten prächtig geschmückten Häuser. Es
war eng auf dem Kopfsteinpflaster der Straßen und Gassen. Ich bewegte mich
mitten im Strom der Menschen, wurde eingehakt, freundlich angelächelt und
einfach mitgezogen. Die Stimmung war überwältigend. Freiheit lag in der Luft,
Freude auf den Gesichtern. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">Wir erreichten den Platz vor dem Römer. An den imposanten Gebäuden
wehten schwarzrotgelbe Fahnen im Sonnenschein. Hier standen die Männer der
Nationalgarde in ihren blauen, gold geschmückten Uniformen und die Jungen der
Turnergarde ganz in Weiß mit breitkrempigen Hüten, bereit zum Spalier für den Zug
der Abgeordneten. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">Ich ließ mich mit treiben in Richtung Paulskirche, wo die klügsten
Köpfe des Volkes für Demokratie und Pressefreiheit kämpfen würden. Vor einer
Art Holzbühne versperrte mir eine Ansammlung von überwiegend jugendlichen
Zuhörern den Weg. Ihre Augen hingen am Mund eines Redners, der mit seinen
langen blonden Haaren und den ausdrucksvollen Augen nicht nur glänzend aussah,
sondern mit einem Feuer sprach, dem auch ich mich nicht entziehen konnte. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Er sieht aus wie Christus“, sagte eine Frauenstimme hinter mir. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Hecker ist der Beste. Hecker, Hecker“, rief einer und alle
stimmten ein. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Das Heckerlied …“, tönte es in der Menge und im Nu war ein
gemeinschaftlicher Gesang im Gange. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">Eine Mandoline ertönte dazu. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">Bei der zweiten Strophe konnte ich den Refrain mitsingen:<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<i><span style="font-family: Arial;">„Er hängt an keinem Baume,<o:p></o:p></span></i></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<i><span style="font-family: Arial;">Er hängt an keinem Strick,<o:p></o:p></span></i></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<i><span style="font-family: Arial;">Sondern an dem Traume<o:p></o:p></span></i></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<i><span style="font-family: Arial;">Der deutschen Republik.“<o:p></o:p></span></i></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">Viele begannen wie wild zu tanzen. Eine junge Frau nahm meine
Hände und ich wirbelte glücklich mit, immer rundherum. Lauter wurde der Gesang,
schneller der Takt. Es war wie ein Sog, der mich unwiderstehlich mitriss. Wir
bekamen nicht genug vom Singen und Tanzen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">Urplötzlich durchfuhr es mich wie ein Blitz: Mein Lederbeutel war
verschwunden. Ich erstarrte, suchte hektisch mit den Augen den Boden ab,
befühlte Rock und Gürtel. Nichts.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Was hat dir denn den Tanz vergällt?“, fragte ein junger Bursche
mit Federhut.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Mein Lederbeutel…verschwunden und meine...“ <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">Er half mir beim Suchen und ging sogar mit mir den mühsamen Weg
gegen den Menschenstrom zurück zum Römerberg. Es war aussichtslos. Wie sollte
ich in diesem Gewirr von Beinen und Füßen mein Navigationsgerät finden? Die
ganze Zeit redete der Federhütler auf mich ein, doch ich reagierte gar nicht
mehr und irrte weiter durch die Menge.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">Was sollte ich nur tun? <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">Wie von fremder Hand gezogen, ging ich den Weg aus der Stadt
hinaus. Dabei suchte ich unentwegt den Boden ab. Das verdammte Ding blieb
verschwunden. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">Die Sonne stand schon im Westen, als ich die Anhöhe hinaufging.
Der Wald schien undurchdringlich. Ohne Orientierungshilfe würde ich niemals den
Weg zurückfinden. Und kein Mensch weit und breit konnte mir helfen. Ich setzte
mich auf einen Baumstamm und weinte.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">Jemand klopfte mir ungeduldig auf die Schulter. „Hallo“, klang es
hektisch an mein Ohr. Ich schaute hoch. Es war der hübsche Dunkelhaarige vom
Timetrain, bekleidet mit brauner Hose und Leinenhemd.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Hier, nehmen Sie.“ Er drückte mir meinen verlorenen Schatz in die
Hand. „Kommen Sie schnell. Wenn wir uns beeilen, schaffen wir es.“ <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">Wir hetzten los und atemlos erzählte er, wie ein Alarmsignal bei
ihm angekommen und er in die Stadt gerannt wäre. Sein Navigationsgerät hätte
ihn zu einem Burschen mit Federhut und meiner Taschenuhr in der Hand geführt.
Plötzlich hätte das Ding so heftig vibriert, dass er es auf den Boden
geschmissen und mit schreckgeweiteten Augen angestarrt hätte. Danach wäre der
Bursche weggerannt. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Und du konntest nicht verhindern, dass der böse Friedrich drei
Wochen später in die Fänge seiner Verfolger geriet?“, fragte Jannis, nachdem
ich ihm von meiner wunderbaren Rettung erzählt hatte.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Hecker meinst du. Daran habe ich gar nicht mehr gedacht. Ohne
Chip war ich nur noch verzweifelt“, musste ich beschämt zugeben. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Man kann dich wohl doch nicht alleine so eine Reise machen
lassen, Maleen“, meinte er. „Wenn du deinen Achtundvierziger Roman im Netz
hast, reisen wir gemeinsam in die Neunundachtziger: ‚Wir sind das Volk’.“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<i><span style="font-family: Arial;">(Die kursiv formatierten Textstellen sind Zitate aus dem
„Heckerlied“, überliefert aus dem Jahre 1847.)<o:p></o:p></span></i></div>
<br />
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<i><span style="font-family: Arial;">Eine von 33 Stories aus <a href="http://www.amazon.de/Wenn-wir-von-Liebe-reden/dp/1482507188/ref=tmm_pap_title_0?ie=UTF8&qid=1358706086&sr=1-9">Wenn wir von Liebe reden</a></span></i></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<i><br /></i></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<i><br /></i></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<i><br /></i></div>
Renate Hupfeldhttp://www.blogger.com/profile/11345986488291317972noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1464113498939138767.post-74351562824958300642013-05-06T00:03:00.002-07:002022-08-20T00:33:39.603-07:00... und von der Rose<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-VZzf61D6ywQ/UcdIDBcsJ6I/AAAAAAAACYY/06jqzFGIwv4/s1600/P1040374.JPG" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="300" src="http://2.bp.blogspot.com/-VZzf61D6ywQ/UcdIDBcsJ6I/AAAAAAAACYY/06jqzFGIwv4/w400-h300/P1040374.JPG" width="400" /></a></div>
<br />
<br />
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">Auf dem Weg zu dir singe ich im Kopf das Kinderlied. Dabei sehe
ich dich. Die Fröhlichkeit in deinem Gesicht. Dein Lachen. So viel Hunger nach
Leben. Wie glücklich du aussiehst. So jung. Jung und hübsch. Die Zuversicht in
deinen Augen, wenn du singst. Für mich. Ja, ich weiß, ich weiß es. Hab’s schon
längst gesehen. Beeilen muss ich mich. Mach ich ja, bin schon an der Ecke.<br />
Du siehst mich. Freust dich.<br />
Ach du. <br />
Heiß ist es heute. Erbarmungslos brennt die Sonne auf meine Rose. Ich bin ja
gleich bei dir und bei meiner Rose, werde durch das Tor gehen und sofort nach
links schauen, zu dir. Das mache ich immer. Heute werde ich erst zum Brunnen
gehen, dann zu dir.<br />
Verstehst du doch.<br />
Ja klar. Bei dieser Hitze werde ich viele Male zum Brunnen gehen, immer hin und
her mit der Gießkanne. Schau, ich hab uns eine gelbe gekauft, damit ich sie
nicht verwechsle zwischen den grünen am Brunnen. Außerdem finde ich diese gelbe
viel schöner. Du auch, das weiß ich. Sie gefällt dir. Und sie passt besser zu
meiner Rose. Schon allein, weil sie so außergewöhnlich ist. Außergewöhnlich wie
du. Einzigartig wie du und wie sie, meine Rose. Dass ich so oft zwischen dir
und dem Brunnen hin und her laufen muss, macht mir gar nichts aus. Meine Rose
soll nicht dürsten. Sie soll ihre strahlende Farbe behalten und die herrlich
glänzenden Blätter. Vor allem ihr Lachen und ihre Fröhlichkeit. Wir wollen doch
noch viel Freude an ihr haben. <br />
Du siehst mich schon am Tor.<br />
Ich gehe hindurch, geradeaus zum Brunnen. Du hättest die rosa Farbe gewählt,
ich weiß. Rosa fand ich auch immer schön, früher. Doch jetzt gefällt mir das
Rot besser. <br />
Warum rot, fragst du, warum so rot, warum so dunkelrot? <br />
Ich warte, bis der Schmerz ein wenig nachlässt. Das dauert. Ich kenne das
schon. Es dauert immer so lange, bis die Stille kommt, die jede Bewegung
erstarren lässt und jeden Laut erstickt. Knallrote Stille. Die mir die Tränen
in die Augen treibt. Die mir fast den Atem nimmt. Eine Weile, bis ich einen
kleinen Schritt mache, stehen bleibe, lange stehen bleibe, bis ich dann langsam
weitergehe. Erst zum Brunnen und dann zu dir und zu meiner Rose. So rot. <br />
Du weißt, was das bedeutet, das Rot. Diese fünf Buchstaben. Demnächst bringe
ich auch das weiße Herz mit den fünf Buchstaben wieder mit. <br />
Warum ich es weggenommen hatte, obwohl es dein Herz ist, weil ich es dir doch
geschenkt habe, fragst du.<br />
Das hab ich dir doch erklärt. Hier draußen ist es zu kalt im Winter. Ich will
nicht, dass es in frostigen Nächten zerbricht. Dann hättest du auch nichts mehr
davon. Deshalb habe ich es an einem warmen Platz gut geschützt aufbewahrt. Ich
werde es wieder mitbringen und an den Sockel lehnen, neben meine Rose, nein,
ein bisschen dahinter, weil die Rose, anders als das Herz, zum Sockel etwas
Abstand braucht. Ja, ich arrangiere es schön aufrecht am Sockel, den goldenen
Schriftzug ein wenig zum Himmel gerichtet, damit du immer sehen kannst, was da
geschrieben steht. Fünf Buchstaben in Gold auf Weiß. Damit du immer erinnert
wirst. <br />
Weiß ich doch, sagst du. Wozu brauchst du die fünf Buchstaben auf Stein? Dich
muss nichts erinnern, weil du es weißt. Weil sie immer da ist? Immer und
überall ist sie da.<br />
Schon richtig. Ich weiß das ja auch. Sie ist immer da, wie eine Brücke zwischen
deiner Welt und meiner Welt. Und wenn ich es mir recht überlege, brauche ich
das steinerne Herz mit den fünf Buchstaben auch nicht mehr. Ich habe doch dein
Lied. Und dein Lachen. Und meine Rose.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;"><br /></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">Leseprobe aus ► <a href="http://www.renatehupfeld.de/Leseproben/Liebe/Taschenbuch.htm">Wenn wir von Liebe reden</a></span><br />
<br />
<span face="Arial, Helvetica, sans-serif"><i>"Da ist ein Land der Lebenden </i></span><br />
<span face="Arial, Helvetica, sans-serif"><i>und da ist ein Land der Toten.</i></span><br />
<span face="Arial, Helvetica, sans-serif"><i>Die Brücke zwischen ihnen </i></span><br />
<span face="Arial, Helvetica, sans-serif"><i>ist die Liebe ..."</i></span><br />
<br />
<i><span style="font-size: x-small;">(Thornton Wilder: Die Brücke von San Luis Rey)</span></i></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
Renate Hupfeldhttp://www.blogger.com/profile/11345986488291317972noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1464113498939138767.post-19739071353180178212013-04-23T21:44:00.002-07:002013-12-07T03:23:10.413-08:00... und immer wieder die Gitarre <div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-eGGtXpEMSd8/UXdiBKgTGVI/AAAAAAAACBI/RKcS22_oDUM/s1600/DestinyGitarre.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="143" src="http://2.bp.blogspot.com/-eGGtXpEMSd8/UXdiBKgTGVI/AAAAAAAACBI/RKcS22_oDUM/s320/DestinyGitarre.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">Es gibt keinen anderen Weg. Ohne Helen kann er in diesem Haus
nicht wohnen bleiben. Der Triumphblitz in ihren Augen, heute Morgen beim
Abschied. Er spürt ihn noch in der Herzgegend. „Wir hören voneinander“, hören
voneinander … <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">Den ganzen Tag über hat ihn das kaputt gemacht, den ganzen
Nachmittag hat er geheult. Sein Tagebuch neben der leeren Kaffeetasse auf dem
Nachttisch. Er nimmt es in die Hand. Streicht über das dunkelrote Leder, so
weich. Überall hat er es dabei. Was würde er nur tun ohne diesen geduldigen
Zuhörer? Was soll aus ihm nur werden?<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">Es wird still sein hier im Haus, wenn er morgen Nachmittag von
seiner Mutter zurückkommt, totenstill. Die Geräusche von der Straße werden nichts
mit ihm zu tun haben, von weit her werden sie kommen. Rasenmäher, Traktoren und
Stimmen in Watte gepackt. Genau wie jetzt. Wieder wird er auf dem Sofa liegen und
die Lichtstreifen der Abendsonne werden ganz langsam an der Wand entlang
wandern, das Bücherregal erreichen, von Lücke zu Lücke springen, bis zum Boden,
bis sie verschwunden sind. Er wird darauf warten, dass es dunkel wird in diesem
Haus. Auf nichts sonst wird er warten, auf niemanden.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">Von Helen ist er kuriert. Mit ihr will er nichts mehr zu tun
haben, wird von ihr befreit sein, ein für alle Mal. Wie konnte er nur in diese
Abhängigkeit geraten? Der Weg ist zu Ende, hat sie gesagt, sie beide wären an
ihrer kaputten Jugend gescheitert. Nein, nein, nicht die kaputte Jugend. Sie
ist im Irrtum. Der Grund ist ein anderer. Helen bringt es nicht fertig, ihn
neben sich zu akzeptieren, einen Hausmann. Das wollte er ihr noch sagen an dem
Abend, als sie an der Küchentheke saßen und sie endlich Klartext redete. Vieles
wollte er ihr noch sagen, zum Beispiel, dass sie selbst ihn doch unbedingt als
Hausmann haben wollte, seinerzeit, als Aaron klein war. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">Übermorgen wird er sich das möblierte Zimmer ansehen. Nicht hier
im Ort, sondern im Nachbardorf. Mitleidige Blicke könnte er nicht ertragen.
Dann Schrittchen für Schrittchen seinen Weg in die Freiheit organisieren. Er
glaubt fest daran, dass er seine innere Ruhe wieder findet und irgendwann auch
wieder schlafen kann.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">Als sie vor einem Jahr in dieses Haus einzogen, konnte er sich
nicht vorstellen, jemals wieder auszuziehen. Alles war so, wie er es sich
erträumt hatte, offene Räume, Holztreppe, Innenhof. Gut durchgeplant und
liebevoll ausgestattet, in warmen Farben. Zugegeben, es stimmte da schon nicht
mehr so richtig zwischen ihnen. Die getrennten Schlafzimmer sollten eine Chance
sein, Distanz ermöglichen, damit sie sich nicht von ihm bedrängt fühlte.
Irgendwann würde sie wieder so sein wie früher, zärtlich und offen. Niemand
außer ihm kannte diese Helen. Sie würden schon wieder zusammenfinden, Karriere
und Erfolg nicht mehr so wichtig für sie sein. Wenn sie doch endlich aufhören
würde, verbissen ihren beruflichen Zielen nachzujagen!<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">Was zieht sie zu dem anderen Mann? Warum fühlt sie sich von dem
nicht eingeengt? Täglich ist sie mit ihm zusammen, von morgens bis abends und
nun auch in den Nächten. Mit ihm ist sie glücklich. Gemeinsam gehen sie zum
Tanzen und besuchen Konzerte. Sogar eine Reise haben sie gebucht. Selbst für
Urlaub hat sie plötzlich Zeit.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">Martin wischt die Tränen ab, obwohl er weiß, dass das nichts nützt,
dass er sich nicht wehren kann gegen die Traurigkeit, und schon gar nicht, wenn
er jetzt aufsteht, zum Plattenspieler schlurft, sich neben den Hund auf den
Teppich legt und wieder und wieder diese Stimme hört und die Gitarre, wie sie
weint, wieder und wieder, er weiß nicht mehr, wie oft, musste die
Langspielplatte schon neu kaufen, weil er den Kratzer nicht ertragen konnte,
den kleinen Kratzer. Weil das Lied so kurz ist, muss er die Nadel immer wieder
neu aufsetzen, immer wieder den Anfang finden: <i>„I love you, you love him,
there’s nothing I can do. </i></span><i><span lang="EN-GB" style="font-family: Arial;">It was in my destiny to fall for
you. You say why, don’t I try to find someone new? It was in my destiny …“</span></i><span lang="EN-GB" style="font-family: Arial;"><o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<i><span lang="EN-GB" style="font-family: Arial;">(Song: Destiny,
José Feliciano, Anne Murray 1970)<o:p></o:p></span></i></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<i><span lang="EN-GB" style="font-family: Arial;"><br /></span></i></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">Leseprobe "Destiny" aus: <a href="http://www.amazon.de/Wenn-wir-Liebe-reden-ebook/dp/B00B3HW76Y/ref=la_B005PW0IYG_1_4_bnp_1_kin?ie=UTF8&qid=1366778638&sr=1-4">Wenn wir von Liebe reden </a></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
Renate Hupfeldhttp://www.blogger.com/profile/11345986488291317972noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1464113498939138767.post-46560614783104428982013-04-15T04:10:00.000-07:002013-07-03T21:53:51.678-07:00... und von Hammamunga<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-EojXJgrCkjs/Ucyq7CPLtAI/AAAAAAAACZ4/UKVjO3AL3gI/s1600/HammamungatreppeSW.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="238" src="http://1.bp.blogspot.com/-EojXJgrCkjs/Ucyq7CPLtAI/AAAAAAAACZ4/UKVjO3AL3gI/s320/HammamungatreppeSW.jpg" width="320" /></a></div>
<br />
<span style="font-family: Arial; font-size: 12pt;">Bisher erzielte man mit der
Suchanfrage nach ‚Hammamunga’ null Ergebnisse. Seit einiger Zeit jedoch gibt es
im Internet Hinweise auf ein Forum, dessen Mitglieder zu diesem Begriff
Geschichten verfassen. Da ist es die Bezeichnung für eine sensationelle
Neuzüchtung der grünen Mungbohne oder es geht um ein hammamungisches
Horrorkabinett auf der zweiundvierzigsten Straße in New York City oder um einen
Chip, der irgendwo im Moor schlummert, bis ein Experte ihn aufspürt, der das
Kennwort entschlüsselt, um mit Hilfe der gespeicherten Formel die Menschen von
ihrem totalen Kontaktverlust zu heilen, den sie sich durch ein datenhungriges
Virus zugezogen haben, das in Sekundenbruchteilen sämtliche Computer der Welt
infiziert.<br />
Natürlich würde sich niemand mit solchen Überlegungen beschäftigen, wenn es
nicht tatsächlich ein Wesen mit diesem Namen gäbe. Es sieht zunächst aus wie
eine herkömmliche Glühbirne, deren transparentes Oberteil in mehr oder weniger
klarer Kontur, jedoch darunter kein Innenleben, erkennbar ist. Den unteren Teil
bildet eine Art Spule, ähnlich der Odradek’schen Zwirnsspule, aber kupfern
glänzend, wie ein Relais, nur viel größer und dicker. Darunter befinden sich
zwei kugelförmige Füßchen, mit denen es sich erstaunlich flink fortbewegen
lässt, wenn sich jemand nähern will.<br />
Hammamunga hält sich zeitweise im Keller, auf dem Dachboden, im Treppenhaus
oder im Wohnzimmer auf, selten im Wintergarten und nie im Garten. Ab und zu
hockt sie zur Bettzeit in einer Ecke des Schlafzimmers, stört aber nicht
weiter. Am nächsten Morgen ist sie nicht mehr da. Oder sie zappelt um das
Notebook herum, eine Störung, die sich durch Beenden des Standby-Modus beheben
lässt. Es kommt auch vor, dass sie wochenlang gar nicht zu sehen ist; dann ist
sie wohl in andere Häuser umgesiedelt. Doch kehrt sie unweigerlich wieder
zurück in unser Haus. <br />
Manchmal, wenn man im Obergeschoss aus dem Zimmer tritt, lauert sie unten am
Treppengeländer. Dann ist man geneigt, sie anzusprechen. Man stellt ihr keine
schwierigen Fragen, sondern behandelt sie wie ein Kind, schon ihrer kleinen
Füße wegen. ‚Wie heißt du denn?’, fragt man. ‚Hammamunga’, antwortet sie. ‚Und
wo wohnst du?’ ‚Wohnort unbestimmt’, lacht sie. Das Lachen klingt so ein
bisschen wie Rascheln oder Knistern, aber doch noch ganz anders und hält sich
einen Moment lang in den Ohren. Übrigens sind diese Antworten nicht immer aus
ihr herauszulocken. Meistens bleibt sie stumm, wie das Plastikmaterial, das sie
zu sein scheint.<br />
Was wird einmal mit ihr geschehen? Vergeblich frage ich mich, ob sie denn
sterben kann. Sterben kann doch nur jemand, der einen Anfang gehabt hat, eine
Tätigkeit, an der er sich verbraucht hat, zumindest jedoch einen Lebensweg.
Sein Lebenskreis hat sich geschlossen, heißt es dann in der Traueranzeige.
Hammamunga wird weder bei Sonnenschein, Nebel oder klirrendem Frost in einem
Erdloch verschwinden, noch eines Tages beim Trip im brasilianischen Dschungel, im
Eisbruch des Himalaya oder beim Absturz eines Fliegers in den Wellenbergen des
Atlantiks. Eigentlich kann ich ja auch nicht sagen, dass sie wirklich jemandem
schadet. Wenn da nur nicht dieser schon fast schmerzliche Gedanke in meinem
Kopf wäre, die Vorstellung, sie sollte mich auch noch überleben. Wird sie einstmals noch vor den Füßen meiner Kinder, Enkel und Urenkel mit nachziehendem Metallfaden die Treppe hinunterkullern?</span><br />
<span style="font-family: Arial; font-size: 12pt;"><br /></span>
<span style="font-family: Arial; font-size: 12pt;">Leseprobe "Hammamunga" aus: <a href="http://www.amazon.de/Wenn-wir-von-Liebe-reden/dp/1482507188/ref=la_B005PW0IYG_1_4?ie=UTF8&qid=1366024120&sr=1-4">Wenn wir von Liebe reden</a> </span><br />
<span style="font-family: Arial; font-size: 12pt;"><br /></span>
<span style="font-family: Arial; font-size: 12pt;"><br /></span>Renate Hupfeldhttp://www.blogger.com/profile/11345986488291317972noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1464113498939138767.post-13525443311711783242013-04-12T16:22:00.002-07:002013-04-12T16:26:54.629-07:00... und eine kleine kugelförmige Gestalt treffen<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-9-QuTgLQfFI/UWiWOjZ3kYI/AAAAAAAAB_M/-uWEg0UyYik/s1600/LaPalma.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="207" src="http://4.bp.blogspot.com/-9-QuTgLQfFI/UWiWOjZ3kYI/AAAAAAAAB_M/-uWEg0UyYik/s320/LaPalma.jpg" width="320" /></a></div>
<br />
<div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
<span style="font-family: Arial; font-size: 12pt;">Kaum jemand verirrte sich hierher zwischen die schwarzen
Gesteinsbrocken; Überreste eines Vulkanausbruchs, die den Strand zu einem
unwirtlichen Ort machten. Irgendwo da oben war der Lavastrom vor Jahrzehnten
herausgeschleudert worden und hinunter geflossen bis ins Meer. Hier war sie
allein mit dem Felsriesen, der dunkel gezackt in den Himmel ragte und die Bucht
zum Süden hin abgrenzte, angelockt von der Verheißung einer unendlichen Weite
hinter dem Horizont. Es fiel ihr jedoch schwer, den Blick abzuwenden vom
beharrlichen Spiel der Brandung, deren Gischt immer neue Muster in den
schwarzen Sand zeichnete. Der Morgen war noch jung, und ihr war einen Moment
lang, als wäre der Dämon der vergangenen Nacht gefangen im Wirbel der Wellen,
die in unermüdlichem Gurgeln, Sprudeln und Klatschen die großen und kleinen
Steine umspülten. Noch einmal war sie davongekommen, als hätte die Sonne sich
ihrer erbarmt, sie erlöst vom Platz am Rande des Kraterabgrundes. <br />
Doch Erlösung gab es nicht. Die frischgrünen Reben im Sonnenwald waren
erschlafft, der einst so würzige dunkelrote Wein fade und blass geworden.
Nichts konnte sie trösten, nichts sie mehr erfreuen. Unerträglich der Gedanke
an die Zähigkeit des bevorstehenden Tages, an eine weitere Nacht der Abgründe.
Wozu noch kämpfen? Sie war verloren. <br />
Und doch war da noch immer die Frage. Warum? <br />
Wie konnte es so weit kommen? Wo war ihr Mut geblieben?<br />
Suche nicht nach Erklärungen, flüsterte der Wind. Lass dir nichts vorgaukeln.
Er zieht dich heran, um dich wegzustoßen. Immer wieder macht er das. Du hast
ihm vertraut, wurdest weggestoßen, hast ihm wieder vertraut, wurdest wieder
weggestoßen, immer wieder mit sanfter Stimme umschmeichelt, immer wieder
vertraut, immer wieder verletzt. Dein Vertrauen hat er mit großer Geste
weggeschleudert, deine Liebe sinnlos verschwendet. Alles hast du ihm gegeben,
bis auf den letzten Tropfen, zuerst mit Leidenschaft, später dann, weil du an
ihm festklebtest. Verknotete Gefühle entwirren? Vergiss es. Du hast nichts zu
verlieren. <br />
Ihr blieb keine Wahl. Komm, schwarzer Dämon. Leg die Maske ab. Du bist hell und
süß. Zeige mir den Weg. Sie schloss die Augen und atmete tief ein. Eine
unglaubliche Stille umgab sie. Selbst die Brandung hatte ihr Rauschen
eingestellt. Einen Moment lang die friedliche Ruhe genießen, dann losgehen,
einen Schritt, einen weiteren und noch einen, bis der Boden weich wurde und
nachgab. Dunstschwaden strichen über ihr Haar und zogen an ihr vorbei. Mit
leichten Schritten ging sie zwischen Schlingpflanzen, die ihr den Weg frei
machten, sobald sie sich näherte. Plötzlich wurde der Nebel so dicht, dass sie
nichts mehr sah. Sie blieb stehen. Verschwunden das Grün, selbst ihre Hände und
Füße waren nicht mehr zu sehen. Wo war oben und unten? Und was war das? Hatte
jemand sie berührt? Sie horchte.<br />
„Du brauchst Hilfe?“ <br />
„Ja, ja“, sagte sie eilig.<br />
Doch zu wem gehörte dieses Stimmchen? Erst nach einer Weile des angestrengten
Hinsehens erblickte sie eine kleine kugelförmige Gestalt, durch deren
transparente Oberfläche es vom Boden her kupfern blinkte.<br />
„Hallo“, sagte das Geschöpf.<br />
„Hallo, kleines Kerlchen. Was tust du hier so mutterseelenallein?“<br />
„Ich habe gewartet.“<br />
„Auf wen?“ <br />
„Ich habe gewartet, um dich auf den richtigen Weg zu führen.“ <br />
„Wusstest du denn, dass ich hierher komme?“<br />
„Du hast gefunkt.“<br />
„Ach, ja?“<br />
„Du hast mich gerufen, weil du Hilfe brauchst. Allein findest du aus diesem
Nebelwald nicht heraus.“<br />
Wie Recht das seltsame Wesen hatte!<br />
„Folge mir“, sagte es und ging voraus, wobei sich herausstellte, dass es sich
mit seinen kleinen Füßen erstaunlich schnell vorwärts bewegte. Sie blieb dicht
hinter ihm. <br />
Plötzlich war der blinkende Winzling verschwunden. Stattdessen sah sie ein
Flimmern, das sich in ein weißes Flackern verwandelte. Eine ungeheure Kraft zog
sie mitten hinein in diese Lichtflut. Von tausend und abertausend Blitzen wurde
sie überwältigt, die in so schnellem Stakkato auf sie einschossen, dass ihr
schwindlig wurde. Sie verlor das Gleichgewicht und fiel zu Boden.<br />
<!--[if !supportLineBreakNewLine]--><br />
<!--[endif]--></span></div>
<div>
<span style="font-family: Arial; font-size: 12pt;">[...]</span></div>
<div>
<span style="font-family: Arial; font-size: 12pt;"><br /></span></div>
<div>
<span style="font-family: Arial; font-size: 12pt;">Leseprobe "Das weiße Flackern" aus: <a href="http://www.amazon.de/Wenn-wir-von-Liebe-reden/dp/1482507188/ref=la_B005PW0IYG_1_4?ie=UTF8&qid=1365808866&sr=1-4">Wenn wir von Liebe reden</a></span></div>
<div>
<br /></div>
<div>
<br /></div>
<div>
<br /></div>
<div>
<br /></div>
Renate Hupfeldhttp://www.blogger.com/profile/11345986488291317972noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1464113498939138767.post-64664954762826166412013-04-11T00:44:00.000-07:002013-04-11T00:57:15.400-07:00... kann das bei den Kartäusern sein<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="http://3.bp.blogspot.com/-rZirMl8NEDc/UWZm5jt1gxI/AAAAAAAAB98/_1g985cgYdg/s1600/800px-La_Grande_Chartreuse_(entree).JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="240" src="http://3.bp.blogspot.com/-rZirMl8NEDc/UWZm5jt1gxI/AAAAAAAAB98/_1g985cgYdg/s320/800px-La_Grande_Chartreuse_(entree).JPG" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">"La Grande Chartreuse" © Floriel http://commons.wikimedia.org/wiki/<br />
<br />
<br /></td></tr>
</tbody></table>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">La Grande Chartreuse<o:p></o:p></span><br />
<span style="font-family: Arial; font-size: 16px;"> </span><span style="font-family: Arial;"><i><span style="font-size: x-small;">(Ausflug zum Kartäuserkloster bei Grenoble - Mai 1845) </span></i></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Nach einer Übernachtung in Grenoble hatte
Malwida Gelegenheit, das Gelübde an den Weltgeist zu bestätigen. Zusammen mit
Herrn Ludwig und den beiden Jungen ließ sie sich mit der Kutsche in ein nahe
gelegenes Dorf bringen. Von dort aus wagte sie sich auf einem Mautier an den
Aufstieg zum Karthäuserkloster. Geführt wurde die Gruppe von einem kundigen
Manne. Hätte sie gedacht, was auf sie zukam? Zwischen riesigen Felswänden
durchquerten sie eine Schlucht, in deren Tiefe ein reißendes Gewässer tobte. Immer
enger wurde der Pfad und immer bedrohlicher der Abgrund. Irgendwann befanden sie
sich wohl oberhalb der Vegetationsgrenze, wo nichts mehr zu leben schien.
Todestor nannte man den Durchbruch im Felsen, den sie passieren mussten. In
dieser schauerlichen Szenerie fühlte sich Malwida sich an Dantes Höllentor
erinnert und war dann ganz erstaunt, als sie in ungefähr 2000 Metern Höhe zu
Füßen des Bergmassivs eine Ebene in üppigem Grün erreichten. Hier wuchsen
prächtige Bäume und Blumen in den schönsten Farben.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Am Eingang der Klosteranlage wurden sie von
zwei Laienbrüdern empfangen. Ohne ein Wort zu wechseln, nahm der eine den
Bergführer zur Seite und brachte zusammen mit ihm die Maultiere in einen Stall.
Der andere Klostermann stand da und schwieg. Die Kutte hing über seinen leicht
nach vorne gebeugten Schultern und fiel ihm bis auf die Sandalen. Ein dicker
Hornknopf hielt das etwas dünnere Leinenhemd darunter zusammen. Nichts an
dieser Kleidung und der Art, wie er sie trug, vermittelte den Eindruck, als
würde sie ihn einengen, auch nicht die Kapuze, obwohl sie Hals und Nacken
schwer umschloss. Sah so jemand aus, der am Ende eines steinigen Weges die
Wahrheit gefunden hatte? Die Wahrheit, nach der zu streben sie gerade einen Tag
zuvor auf der steilen, vereisten Passstraße gelobt hatte? Das Hell und Dunkel
seines Gesichtes diesseits und jenseits der scharfen Trennlinie über Stirn,
Nase und Mund, vermittelten den Eindruck einer unerschütterlichen Gelassenheit.
Es war eine andere Art von Gelassenheit, die dieser Mann ausstrahlte. Sie
gehörte ebenso hierher wie der gefährliche Pfad zwischen schroffen Felsen und
Abgründen, wie das Höllentor, wie die fruchtbare Ebene und der in der Abendsonne
leuchtende Felsgipfel.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Es mochte eine Stunde vergangen sein,
vielleicht weniger, vielleicht mehr. Der große Schweiger hatte Herrn Ludwig zum
Eingangsportal des Klosters gebracht, sie und die Jungen in das kleine Holzhaus
geführt, wo er sie mit Brot, Butter und Tee bewirtet hatte. Nun stand er in
diesem winzigen Raum ihr gegenüber und nickte, unentwegt lächelnd. Sein
Schweigen konnte sie kaum ertragen. Noch keinen Laut hatte sie aus seinem Munde
gehört. Selbst sein Blick wirkte stumm. Nicht die kleinste Bewegung der Kutte.
Doch was hatte sie erwartet? Befolgte er doch nur die Regel, die ihr allerdings
bis vor ein paar Minuten unbekannt gewesen war. Sie durfte das Innere des
Klosters nicht betreten. Das durften nur Männer. Ihr war nun dieses winzige
Domizil zugewiesen. Es war alles da, was sie für einen Abend und eine Nacht
brauchte: Bett, Stuhl und Waschtisch, auch was sie nicht brauchte: Betbank,
Kruzifix und Weihwasserbecken. Sie nickte und versuchte den Schweiger dabei
anzulächeln. Ein aufgesetztes Lächeln, doch das merkte er nicht. Er hatte aber
verstanden, dass sie nun allein sein wollte. Mit einer höflichen Verbeugung
drehte er sich um und ging hinaus, wobei jeder Schritt auf knarrenden Dielen
und Treppenstufen in dem Holzhaus nachhallte.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Müde vor Enttäuschung ließ sie sich auf den
Stuhl fallen. Unten räumte der Laienbruder das Essgeschirr vom Tisch, wusch es
ab und stellte Stück für Stück in den Schrank. Das konnte sie nicht sehen,
jedoch hören und sich vorstellen. Nach getaner Arbeit verließ er das Haus, schob
den Schlüssel in das Schloss und drehte ihn herum. Dann schlurfte er davon, zu
den anderen Klostermännern, die ihr schweigsames Leben ihrem Gott gewidmet
hatten. Dort befand sich auch der Besucher für einen Abend und eine Nacht, mit
dem zusammen sie die Gebirgstour von Grenoble aus hier hinauf gemacht hatte und
der nun dieses Vorrecht genoss.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Malwida zog ihr Skizzenbuch aus der Tasche
und legte es sich auf die Knie. Mit den Augen verfolgte sie die Windungen des
marmorierten Musters auf der Vorderseite. Dann zeichnete sie die Linien mit dem
Finger nach. Das leise Wischgeräusch bei der Berührung mit der rauen Pappe
dämpfte die innere Unruhe. Sie begann immer wieder von vorne, während sich langsam
ihre Gedanken ordneten. Sie öffnete das Fenster und schob die beiden Flügel
beiseite. Hinter den Mauern die Gemeinschaft der Männer und sie hier außerhalb
der klösterlichen Festung als stille Beobachterin, allein mit ihrem
marmorierten Skizzenbuch, das nun aufgeschlagen vor ihr auf der Fensterbank
lag. Weich flossen ihre langen Haare über Schultern und Rücken, als sie das
Band löste. Dann zeichnete sie, was der Bildausschnitt auf die große Kartause
freigab. In der Mitte das Haus mit dem bogenförmigen Eingangsportal, das sie
nicht betreten durfte. Hinter hohen Mauern die sichtbaren Teile von Gebäuden
mit Fenstern, Dächern und Türmen. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Als die Dämmerung eintrat, war sie mit
ihrem Stift längst hoch oben auf dem Bergmassiv angekommen, bei den unzähligen
dunklen Tannen, die sich hoch kämpften und unterhalb des Gipfels in einem
langen dunklen Saum endeten. Sie zeichnete jede einzelne. Oberhalb schlängelte
sich ein Lichtpfad hinauf auf ein silbern strahlendes Plateau, das sie leichten
Fußes erreichte. Als sie über die Fläche schwebte, spürte sie ihre Haare und
die Schleppe ihres Gewandes frei im Lufthauch wehen. Ein heller Glockenton, ein
weiterer und noch einer setzten die Silberstrahlen in tausend und abertausend
Schwingungen. Als die Glocke verklungen war, intonierten Stimmen einen Gesang,
der ihr nicht fremd war. Als hätte sie Worte und Melodie immer schon gesungen
und würde nie damit aufhören, stimmte sie mit ein: Ich zögere nicht, gehe den einsamen
Pfad, den jeder geht, der die Wahrheit sucht.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Als dicke weiße Flocken vom Himmel
herabwirbelten, sich auf ihrem Gesicht auflösten und kühle Tropfen auf das
dunkle Portal hinunterrollten, klappte sie das Skizzenbuch zu und legte es zur
Seite. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Durch lautes Klopfen und die aufgeregte
Stimme des Erziehers wurde sie früh am nächsten Morgen geweckt.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;"><br /></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">[...]</span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;"><br /></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial; font-size: 12.0pt; line-height: 150%;">Leseprobe aus: <a href="http://www.amazon.de/Wenn-wir-von-Liebe-reden/dp/1482507188/ref=la_B005PW0IYG_1_4?ie=UTF8&qid=1365665867&sr=1-4">Wenn wir von Liebe reden</a></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<br /></div>
Renate Hupfeldhttp://www.blogger.com/profile/11345986488291317972noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1464113498939138767.post-74915645661357385022013-04-08T23:46:00.001-07:002013-04-08T23:48:16.097-07:00... zum Beispiel in NYC<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-OlIWiZu6aiI/UWO4g4xqupI/AAAAAAAAB3Y/VKa91B4deCU/s1600/BrooklynBridge1.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="http://3.bp.blogspot.com/-OlIWiZu6aiI/UWO4g4xqupI/AAAAAAAAB3Y/VKa91B4deCU/s320/BrooklynBridge1.JPG" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: left;">
</div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">Oft habe ich mich gefragt, ob es Zufälle gibt. Inzwischen bin ich
mir sicher, dass alles, was geschieht, einer unsichtbaren Ordnung folgt. Und
jeden Tag sage ich mir, wie sinnvoll es war, trotz eines gewissen Risikos, ich
könnte Sarah auf der Zielgeraden des New York City Marathons verpassen, an
diesem grauen Morgen des ersten November gegen acht Uhr vom Hotel am Beekman
Place in Upper Midtown Manhattan zur 42. Straße zu laufen, mit der U6 vom Grand
Central Terminal bis zur City Hall zu fahren, von dort den Fußweg über die
Brooklyn Bridge und auf der anderen Seite des East River den Weg durch den Park
zu nehmen, in dem die Leute aus der Umgebung morgens ihre Hunde ausführen. Es
war auch kein Zufall, dass ich an der U-Bahn-Station Court Street stehen blieb,
den Stadtplan auffaltete und überlegte, wie ich zum ersten Treffpunkt gelangen
könnte, den ich mit meiner Tochter vereinbart hatte. Hätte sie Aaron jemals
kennen gelernt, wenn mich nicht an jenem Sonntag am Eingang eben dieser
U-Bahn-Station in Brooklyn ein Mann mit Hund angesprochen hätte? <br />
<br />
„Kann ich helfen?“, fragte er.<br />
„Ich bin auf dem Weg zur Marathonstrecke, dem 8-Meilen-Punkt in der vierten
Avenue. An welcher Station muss ich aussteigen?“<br />
„Ah, ein Marathon Fan“, sagte der Mann. „Dahin können Sie gut laufen. Sie gehen
geradeaus bis zur Atlantic Avenue, biegen links ab, dann ist es ungefähr noch
eine Meile.“<br />
„Und wie komme ich später dann möglichst zügig zur Queensboro Bridge? Da will
ich nämlich als nächstes an die Strecke.“<br />
„Mit der U-Bahn direkt von dort hinüber nach Manhattan, am besten mit der
Expressbahn, sonst schaffen Sie es am Ende nicht rechtzeitig. Ich weiß ja
nicht, wie schnell Ihr Favorit ist.“<br />
„Ziemlich flott auf den Beinen. Dann will ich mal los.“<br />
<br />
Obwohl ich mich bedankt und einen schönen Tag gewünscht hatte, ging der Mann
neben mir und redete weiter. <br />
„Fans an der Strecke sind wichtig. Ich vermute mal, Ihr Mann läuft mit und er
freut sich über Ihre Unterstützung.“<br />
„Meine Tochter ist dabei. Sie hat sich einen Wunsch erfüllt, zum
Schulabschluss.“<br />
„Oh, ist sie da nicht ein bisschen jung für so einen Lauf?“<br />
„Achtzehn, das Mindestalter für die Teilnahme.“<br />
„Halb so alt wie ich und schon so entschlossen, ein großes Ziel zu erreichen.“<br />
Seltsame Gedanken hatte dieser Mensch. Wie lange wollte er noch neben mir
gehen? Sein Hund trippelte schon ungeduldig vor meinen Füßen herum.<br />
„Sorry.“ <br />
„Ist okay. Ich hatte auch mal so einen quirligen Vierbeiner. Der sah Ihrem
sogar ähnlich.“<br />
„Jetzt haben Sie keinen mehr?“<br />
„Nein.“<br />
„Und Kinder? Nur die Tochter?“<br />
Obwohl seine Fragerei mich nervte, fand ich ihn nicht unsympathisch. Das
Lächeln in seinen Augen gefiel mir, so ein ganz helles Lächeln war das, mir
irgendwie vertraut. Was sollte ich ihm antworten? <br />
„Nur Sarah“, sagte ich und eigentlich stimmte das ja auch. Wozu schmerzvolle
Erinnerungen hochwühlen, die mehr als zwanzig Jahre zurücklagen? Gekämpft,
verloren, geweint, neu begonnen, niemals vergessen. Wen interessierte das?<br />
Ich wollte nun schnellstens zu unserem Treffpunkt. Nass und kalt sei es am
Start auf Staten Island, hatte Sarah in der SMS geschrieben. Gerade kam eine
weitere auf meinem Handy an. Ich zog es aus der Jackentasche und öffnete die
Nachricht. <br />
‚Bin in der Startaufstellung. Wir werden jetzt auf die Verrazano-Brücke
gebracht. Kann nix mehr schiefgehen. New York, New York…’<br />
Mich beruhigte jetzt vor allem, dass sie endlich in Bewegung kam. Schließlich
war sie seit dem frühen Morgen unterwegs und sicherlich total durchgefroren.<br />
„Sarah läuft jetzt los“, sagte ich.<br />
„Ja, klar. Da sehen Sie schon den Turm am Ende der Straße. Dahin müssen Sie.“<br />
„Danke, ich beeile mich.“ <br />
„Einen Moment noch“, sagte er. „Ich werde nachher an der Strecke ein paar Fotos
für die Zeitung machen. Vielleicht haben Sie Interesse. Hier, nehmen Sie mein
Kärtchen.“<br />
Ich steckte es in die Jackentasche.<br />
„Noch etwas! Hätten Sie vielleicht eine Adresse für mich oder noch besser, Ihre
Mobilnummer?“<br />
Ein paar Visitenkarten hatte ich noch im Portemonnaie. Ich gab ihm eine.<br />
„Im Beekman Tower Hotel können Sie mich auch erreichen.“<br />
“Das ist in der Nähe der Queensboro Bridge, sehr schöne Gegend, da hab ich
gewohnt.“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial;">„Queensboro Bridge ist mein nächster Punkt an der Strecke.“<o:p></o:p></span></div>
<span style="font-family: Arial; font-size: 12pt;">„Ja, danke und viel Erfolg für Sarah“, sagte er noch und verschwand mit
seinem Hund in der Seitenstraße.<br />
<!--[if !supportLineBreakNewLine]--><br />
<!--[endif]--></span><br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: left;">
<span style="font-family: Arial;">Leseprobe "New York, New York" aus <a href="http://www.amazon.de/Wenn-wir-von-Liebe-reden/dp/1482507188/ref=la_B005PW0IYG_1_4?ie=UTF8&qid=1365489919&sr=1-4">Wenn wir von Liebe reden</a></span></div>
<br />Renate Hupfeldhttp://www.blogger.com/profile/11345986488291317972noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1464113498939138767.post-32759502923624248402013-04-05T03:09:00.003-07:002013-04-05T03:11:53.740-07:00... kann das am Langkofel sein<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-GxAptAuwjy8/UV6iDqpTM5I/AAAAAAAAB3I/DYnfL4JApC0/s1600/Langkofel1.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="248" src="http://3.bp.blogspot.com/-GxAptAuwjy8/UV6iDqpTM5I/AAAAAAAAB3I/DYnfL4JApC0/s320/Langkofel1.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: left;">
<span style="font-family: Arial; font-size: 12pt;">Am Abend dann in dem Haus oben
am Berg, in dem wir tags zuvor mit so vielen am Tisch saßen, jetzt nur wir
zwei. Spagetti Bolognese hatten wir in die Schüsseln gezaubert, dazu
Parmiggiano. Nach dem Essen hörten wir Musik. Meine Lieblingssongs mochte er,
ich seine ebenfalls. Wir lachten und tanzten, auseinander zusammen, auseinander
zusammen, stundenlang. Dann holte er seine Gitarre hervor. Ein Stück gefiel mir
besonders. Ich wollte es noch einmal hören. Er spielte es noch einmal. Immer
wieder spielte er diese Melodie. Sie begleitete mich die ganze Nacht lang und
am nächsten Morgen war sie immer noch da. Und am Tag darauf, in der nächsten
Nacht, die ganze Zeit war sie bei uns. Er und ich und unsere Melodie.</span></div>
<span style="font-family: Arial; font-size: 12pt;">
Drei Monate haben wir nun schon diese ungestörte Zweisamkeit, jeden Samstag,
jeden Sonntag, viele Abende und Nächte. Zusammen einkaufen, kochen, essen,
Musik hören, tanzen, bummeln in Fußgängerzonen, durch Wälder und Parks, meine
Hand in seiner Hand, reden über schwarze Löcher und ‚Rosen im Asphalt’. <br />
Unser nächstes gemeinsames Projekt sollte eine Wanderung in unserem
Winterparadies sein, jedoch ohne Schnee. Für diesen Sommer war es geplant und
sogar schon in den Details vorbereitet. Mit Rucksack und Zelt wollten wir
unterwegs sein, den schroffen Langen, seinen kleinen Bruder und die Scharte der
Waghalsigen mal aus der Nähe betrachten, durch die steinerne Stadt gehen und
dann weiter, Berge und Täler durchwandern, zu Fuß das Massiv umrunden. Unser
Sommerprojekt nennen wir das, nannten wir das, hatten es uns so schön
vorgestellt. Und nun knallst du in unser Leben, bist plötzlich da und bleibst
auch da, hast dich schon eingenistet, als sei das ganz selbstverständlich.
Niemals hätte ich damit gerechnet, dass du kommst. Vierzig Jahre lang hat mich
nichts so aus der Bahn geworfen. Letzte Nacht konnte ich nicht schlafen, zu
unruhig war ich, viel zu unruhig. Wie soll es weitergehen? Mit dir dabei ist
nichts mehr wie vorher. Tag und Nacht bist du nun dabei. Nie mehr bin ich
allein. Nie mehr sind wir zu zweit, er und ich. Wie wird er reagieren, wenn er
es erfährt? Mein lieber Träumer. So jung und unverbraucht. Bisher hat ihm das
Leben noch keine solche Verantwortung aufgebürdet. Ich kann mir auch gar nicht
vorstellen, wie sich das anfühlt, wenn er plötzlich so gefordert wird wie mit
dir. Er soll sich nicht verändern, soll immer der liebe Träumer bleiben. Doch
ich befürchte fast, dass das nicht geht. Aus der Traum. Was wird er sagen? Über
die Möglichkeit, du könntest dazukommen, haben wir nie gesprochen. Vielleicht
hätten wir es noch getan. Irgendwann wäre es vielleicht ein Thema gewesen. Und
nun bist du schon da. Konntest nicht mehr warten. Ich habe Angst, dass sein
helles Gesicht sich verfinstert und dass jetzt alles vorbei ist.<br />
Vorhin hat er angerufen. Er war so lieb, kommt heute schon etwas früher, hat es
extra möglich gemacht, freut sich auf mich. Am Telefon konnte ich es ihm nicht
sagen. Es ging einfach nicht. In seine Fröhlichkeit wollte ich nicht
hineinplatzen mit dieser Botschaft. Ich weiß ja selbst erst seit gestern, dass
du da bist. Was ich empfand, als ich es erfuhr? Das sollst du auf jeden Fall
wissen. Mein Herz hüpfte, als wollte es aus der Brust springen. Und wenn ich in
mich hineinhorche, ist es heute immer noch so. Ja, mein Bauch sagt etwas
anderes als mein Kopf. Ein tolles warmes Gefühl habe ich, spüre intensiv, dass
du da bist. Angenehm süß die leichte Übelkeit. Ein paar Millimeter groß bist du
erst, doch dein Herz schlägt schon. Ein gerade erst begonnenes Leben, ein ganz
kleines Leben, ein winziges Leben. Dein Leben. Dein Herzschlag. Was meinst du? Ich
soll noch mal überlegen, warum die Frage: Du oder er? Das ist ja eine ganz neue
Sichtweise. Gar kein Dilemma? Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht.
Recht hast du. Warum eigentlich diese dumme Frage? Zumal sie ja für mich
ohnehin längst beantwortet wäre, sollte sie sich denn so stellen, was ja gar
nicht der Fall ist. Du oder er? Was soll überhaupt das ‚oder’? Ich werde es
gegen ein ‚und’ austauschen. Du und er, muss es heißen. Noch besser: Du und er
und ich. <br />
Je mehr ich nun darüber nachdenke, desto mehr gewöhne ich mich an den Gedanken.
Du und er und ich. Wir sind jetzt drei. Ja, das werde ich ihm sagen. Und er
muss wissen, dass jetzt alles ein bisschen anders wird, vor allem, dass ich
höllisch aufpassen muss auf dich, damit dir nichts passiert. Das ist wichtiger
als alles andere im Moment. Nichts werde ich tun, was dich in Gefahr bringen
könnte. Deshalb werden wir das Sommerprojekt streichen müssen. Eine Wanderung
in den Bergen wäre nichts für dich, viel zu gefährlich. Du musst erst noch ganz
doll wachsen, bis du groß und stark genug bist für diese Welt. Im nächsten
Sommer nehmen wir dich dann mit zum felsigen Langen. Der blinzelt seinem
kleinen Bruder zu, ohne dass es jemand sieht, und die beiden Unentwegten
amüsieren sich still. Dein Vater hat anstatt Rucksack dann dich in der Trage
auf dem Rücken und zu dritt wandern wir ein kleines Stück entlang der Scharte
der Waghalsigen und durch die steinerne Stadt. <br />
<!--[if !supportLineBreakNewLine]--><br />
<!--[endif]--></span><br />
<span style="font-family: Arial; font-size: 12pt;">Leseprobe "Neues Projekt" aus <a href="http://www.amazon.de/Wenn-wir-von-Liebe-reden/dp/1482507188/ref=la_B005PW0IYG_1_4?ie=UTF8&qid=1365156522&sr=1-4">Wenn wir von Liebe reden</a></span><br />
<br />
<br />Renate Hupfeldhttp://www.blogger.com/profile/11345986488291317972noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1464113498939138767.post-63512089187930096362013-03-10T03:54:00.003-07:002021-04-15T23:10:44.861-07:0033 Geschichten <div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-528LZvH78o4/UTxjtY_aAlI/AAAAAAAABs8/rlUsXjVlx4w/s1600/LiebeUmschlagTomJay2MB.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="239" src="http://1.bp.blogspot.com/-528LZvH78o4/UTxjtY_aAlI/AAAAAAAABs8/rlUsXjVlx4w/s320/LiebeUmschlagTomJay2MB.jpg" width="320" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<br />
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial; line-height: 150%;"><br /></span></div>
<div class="MsoNormal" style="line-height: 150%;">
<span style="font-family: Arial; line-height: 150%;"><b>Inhalt / Seite: </b></span></div>
<div class="MsoNormal">
</div>
<div class="MsoNormal">
</div>
<ul>
<li style="line-height: 150%;"><span style="font-family: Arial; line-height: 150%;">Wenn wir von
Liebe reden ...7</span></li>
<li style="line-height: 150%;"><span style="font-family: Arial; line-height: 150%;">Loser ...9</span></li>
<li style="line-height: 150%;"><span style="font-family: Arial; line-height: 150%;">Er ist grün ...13</span></li>
<li style="line-height: 150%;"><span style="font-family: Arial; line-height: 150%;">Holly und die
Second ...17</span></li>
<li style="line-height: 150%;"><span style="font-family: Arial; line-height: 150%;">Destiny ...21</span></li>
<li style="line-height: 150%;"><span style="font-family: Arial; line-height: 150%;">Das weiße
Flackern ...24</span></li>
<li style="line-height: 150%;"><st1:city style="line-height: 150%;" w:st="on"><span lang="EN-GB" style="font-family: Arial;">New York</span></st1:city><span lang="EN-GB" style="font-family: Arial; line-height: 150%;">, <st1:state w:st="on">New York ...27</st1:state></span></li>
<li style="line-height: 150%;"><span style="font-family: Arial; line-height: 150%;">Mister Fitch ...33</span></li>
<li style="line-height: 150%;"><span style="font-family: Arial; line-height: 150%;">Am Strand ...39</span></li>
<li style="line-height: 150%;"><span style="font-family: Arial; line-height: 150%;">Neues Projekt ...44</span></li>
<li style="line-height: 150%;"><span style="font-family: Arial; line-height: 150%;">Lisa am See ...49</span></li>
<li style="line-height: 150%;"><span style="font-family: Arial; line-height: 150%;">Hammamunga ...55</span></li>
<li style="line-height: 150%;"><span style="font-family: Arial; line-height: 150%;">Tarnhose und
Ramazotti ...57</span></li>
<li style="line-height: 150%;"><span style="font-family: Arial; line-height: 150%;">Jans Vater ...60</span></li>
<li style="line-height: 150%;"><span style="font-family: Arial; line-height: 150%;">Markus ...64</span></li>
<li style="line-height: 150%;"><span style="font-family: Arial; line-height: 150%;">Novemberblues ...68</span></li>
<li style="line-height: 150%;"><span style="font-family: Arial; line-height: 150%;">Sandmann ...72</span></li>
<li style="line-height: 150%;"><span style="font-family: Arial; line-height: 150%;">Havanna ...76</span></li>
<li style="line-height: 150%;"><span style="font-family: Arial; line-height: 150%;">Trollbusters ...80</span></li>
<li style="line-height: 150%;"><span style="font-family: Arial; line-height: 150%;">Ruhe gibt es
nicht ...84</span></li>
<li style="line-height: 150%;"><span style="font-family: Arial; line-height: 150%;">Sieben ...89</span></li>
<li style="line-height: 150%;"><span style="font-family: Arial; line-height: 150%;">Hexenadvokat </span><span style="line-height: 150%;"><span style="font-family: Arial;"><i style="font-size: 10pt;">(In einer kleinen Stadt in der Nähe von Frankfurt am Main - 1597) ...</i>97</span></span></li>
<li style="line-height: 150%;"><span style="font-family: Arial; line-height: 150%;">Fliegen </span><span style="line-height: 150%;"><span style="font-family: Arial;"><i><span style="font-size: x-small;">(In einer württembergischen
Reichsstadt um 1770) ...</span></i>108</span></span></li>
<li style="line-height: 150%;"><span style="font-family: Arial; line-height: 150%;">Rebellen </span><span style="line-height: 150%;"><span style="font-family: Arial;"><i style="font-size: 10pt;">(Schubart und Schiller auf der Festung
Hohenasperg - 1782) ...</i>114</span></span></li>
<li style="line-height: 150%;"><span style="font-family: Arial; line-height: 150%;">Provençalische
Leichtigkeit </span><i style="line-height: 150%;"><span style="font-family: Arial; font-size: 10pt;">(Provencereise – 1844/1845) ...</span><span style="font-family: Arial;">118</span></i></li>
<li style="line-height: 150%;"><span style="font-family: Arial; line-height: 150%;">Rückreise auf
der Route Napoléon </span><i style="line-height: 150%;"><span style="font-family: Arial; font-size: 10pt;">(Durancetal und Col Bayard – Mai 1845) ...</span><span style="font-family: Arial;">128</span></i></li>
<li style="line-height: 150%;"><span style="font-family: Arial; line-height: 150%;">La Grande
Chartreuse </span><i style="line-height: 150%;"><span style="font-family: Arial; font-size: 10pt;">(Ausflug zum Kartäuserkloster bei Grenoble – Mai
1845)...</span><span style="font-family: Arial;">132 </span></i></li>
<li style="line-height: 150%;"><span style="font-family: Arial; line-height: 150%;">Predigt auf der
Grotenburg </span><span style="line-height: 150%;"><span style="font-family: Arial;"><i style="font-size: 10pt;">(Wanderung zum Hermannsdenkmal bei Detmold –
Pfingsten 1846) ...</i>139</span></span></li>
<li style="line-height: 150%;"><span style="font-family: Arial; line-height: 150%;">Revolution in
Berlin </span><span style="line-height: 150%;"><span style="font-family: Arial;"><i style="font-size: 10pt;">(Theodor Althaus in Berlin nach dem 18. März
1848) ...</i>148</span></span></li>
<li style="line-height: 150%;"><span style="font-family: Arial; line-height: 150%;">Achtundvierziger </span><span style="line-height: 150%;"><span style="font-family: Arial;"><i style="font-size: 10pt;">(Mit der Zeitmaschine aus der Zukunft in das
Jahr 1848) ...</i>151<i> </i></span></span></li>
<li style="line-height: 150%;"><span style="font-family: Arial; line-height: 150%;">Malwida und die
Märzgefallenen </span><span style="line-height: 150%;"><span style="font-family: Arial;"><i style="font-size: 10pt;">(Malwida von Meysenbug in Berlin – April 1852) ...</i>157</span></span></li>
<li style="line-height: 150%;"><span style="font-family: Arial; line-height: 150%;">Römischer
Frühling </span><span style="line-height: 150%;"><span style="font-family: Arial;"><i style="font-size: 10pt;">(Romain Rolland besucht Malwida von Meysenbug in Rom – Mai 1890) ...</i>164</span></span></li>
<li><span style="font-family: Arial; line-height: 150%;">Grenzorte </span><span style="line-height: 150%;"><span style="font-family: Arial; line-height: 150%;"><i style="font-size: 10pt;">(Franz
Kafka und Milena Jesenská in Gmünd - August 1920) ...</i>169</span></span></li>
</ul>
<div>
<span style="font-family: Arial; line-height: 24px;">Wenn wir von Liebe reden, meinen wir die Brücke von Jung nach Alt, von Eltern zu Kindern, von der Aristokratin zum Revolutionär und von den Lebenden zu denen, die für immer gegangen sind. Menschen von heute und Persönlichkeiten aus vergangenen Jahrhunderten werden lebendig. </span><span style="font-family: Arial; line-height: 24px;">In den 33 Geschichten liegen Drama und Glück, Verirrung </span><span style="font-family: Arial; line-height: 24px;">und Klarheit dicht beieinander. </span><span style="font-family: Arial; line-height: 24px;">Da ist die schmerzvolle Trauer, die Verzweiflung nach einer herben Enttäuschung und der glückliche Moment, in dem neues Leben beginnt. Die außergewöhnliche Begegnung, die Affekthandlung aus Eifersucht, die Straftat als Folge früher Vernachlässigung, der fatale Medikamentenkonsum nach traumatischen Kriegserlebnissen finden an alltäglichen und an bizarren Schauplätzen statt. Die Autorin führt den Leser an die Marathon Zielgerade im Central Park, den schwarzen Strand von La Palma, den Salon einer aristokratischen Dame in Rom, den Hexenturm, das Kartäuserkloster in den Bergen bei Grenoble, das Dunkelrestaurant in Köln und in die Hammer Fußgängerzone. </span></div>
<span style="font-family: Arial; font-size: x-small;"><span style="line-height: 19px;"><i><br /></i></span></span>
<br />
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial;"><span style="line-height: 19px;"><a href="http://www.amazon.de/Wenn-wir-von-Liebe-reden/dp/1482507188">Wenn wir von Liebe reden - Taschenbuch und E-Book</a> (Amazon)</span></span><br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: Arial; font-size: x-small;"><span style="line-height: 19px;"><br /></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
Renate Hupfeldhttp://www.blogger.com/profile/11345986488291317972noreply@blogger.com0